Patrick Ziernheld

„Wir haben Benzin im Blut!“

Patrick Ziernheld ist Autorennfahrer mit Leib und Seele

Publiziert in 11-12 / 2021 - Erschienen am 1. April 2021

Burgeis - Der 24-jährige Patrick Ziernheld aus Burgeis pflegt ein nicht alltägliches Hobby: Er ist ein Autorennfahrer. Durch einen Zufall hat „Der Vinschger“ davon erfahren und mit ihm ein Gespräch geführt.

der Vinschger: Patrick, du bist ein Autorennfahrer? Ich habe das erst kürzlich von deiner Mutter erfahren. Da wurde ich neugierig und habe dich zu einem Gespräch eingeladen, weil ich mehr darüber erfahren wollte.

Patrick Ziernheld: Ja, das ist nicht nur mehr mein Hobby und Leidenschaft, sondern mittlerweile ein bedeutender Teil meines Lebens. Ich verbinde somit meinen Beruf als KFZ-Techniker mit meinem Hobby.

Warum?

Ich habe es irgendwie in den Genen. Meine Opas mütterlich- und väterlicherseits waren immer schon von Autos fasziniert genauso wie mein Vater Günther.  Wir waren und sind alle Mechaniker mit „Benzin im Blut“. Meine Familie hat mich schon als Sechsjährigen mit einem Go-Kart überrascht. So habe ich dann die Leidenschaft für die Geschwindigkeit und den Motorsport entdeckt. Meinen Eltern war es immer wichtig, dass dies kein Muss sein soll, sondern mit Spaß verbunden sei. Ich habe tatsächlich großen Spaß daran. So kam für mich eigentlich nichts anderes in Frage. Mein Vater und ich sind ein gutes Team, bei der Arbeit und auf der Rennstrecke.

Ich verstehe, das heißt, dein Vater unterstützt dich nicht nur, sondern ist aktiv dabei. 

Ja, wir helfen uns gegenseitig und spornen uns an. Mein Vater ist aktiv dabei und fährt schon seit einiger Zeit in Vorarlberg. Aufgrund seiner Ergebnisse in den vergangenen Jahren zählt er zu den Top-Zehn-Fahrern der Meisterschaft. Auch ein Fanclub unterstützt und motiviert uns immer an der Rennstrecke. 

Wie kommst du mit der derzeitigen Corona-Situation klar?

Im Moment steht logisch alles still. Es gibt zwar Renntermine, die sind aber unsicher. Da bin ich froh, dass ich im Familienbetrieb arbeiten kann und diese Zeit als „Schrauberpause“ nutzen kann. Denn nur mit einem gut aufgebauten und abgestimmten Auto kann man um die vordersten Plätze kämpfen.

Kannst du uns das näher erklären, was du damit meinst?

Gerne. Ich habe mir ein „normales“ Straßenauto gekauft und das baue ich für mich so auf, dass es einfach ganz zu mir persönlich passt. Dann kann ich mit ruhigem Gewissen auf der Rennstrecke Gas geben.

Hast du eigentlich auch Angst? Denn du fährst ein PS-starkes und schnelles Auto…

Nein, Angst darf man keine haben, doch der nötige Respekt darf nicht fehlen! Man muss sein Können selbst und gut einschätzen, denn ein kleiner Fehler kann fatale Folgen mit sich bringen und den Traum als Rennfahrer sofort platzen lassen.

Bist du bereits mehrere Rennen gefahren?

Wie vorhin schon gesagt, war ich bereits mit meinem Go-Kart erfolgreich. Mit dem Erlangen des Führerscheins, folgte dann die Südtiroler Meisterschaft, als ich mit einem Autobianchi A112 begann, Erfahrungen zu sammeln.  2019 fuhr ich in Vorarlberg den Drytech Bergslalom und platzierte mich direkt als Dritter in meiner Kategorie. Mein persönliches Highlight war die Saison 2020. Da fuhr ich nämlich den Sieg in meiner Kategorie ein, jene, die am stärksten besetzt war. Im Gesamtracing reihte ich mich unter die besten Zehn ein, als bester Südtiroler. 

Gratulation! Wie schaut die Zukunft aus? Kannst du eine Prognose wagen?

Das ist im Moment sehr schwierig in dieser „coronabedingten“ Auszeit. Wie schon erwähnt, wird es mir nicht langweilig. Dennoch hoffe ich, dass es nicht allzu lange dauern wird, dass ich wieder am Start sein und voll aufs Gaspedal drücken kann!

Daniela di Pilla

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