Läufer erklimmen das Stilfser Joch
STILFSER JOCH - 21 Kilometer und 2.100 Höhenmeter standen für die Athletinnen und Athleten bei der 6. Ausgabe des Berglaufs hinauf auf die 2.845 hohe Dreisprachenspitze auf dem Programm. Dabei konnte der Lauf in diesem Jahr mit einer Neuheit aufwarten – genauer gesagt einem neuen Namen. Aus dem Stelvio Marathon wurde der Stilfser Joch/Stelvio Trail Run. Und die Geburtsstunde war schlussendlich ein voller Erfolg.
Gestartet wurde wiederum in Prad. Rund 140 Ambitionierte stellten sich dem Wettkampf mit Wertung, insgesamt mit der „Just for Fun“-Kategorie und dem Jochmarsch waren es 300 Teilnehmer. Der Schnellste unter ihnen: Konstantin Wedel. Der 29-jährige Nürnberger, der nur eine Woche zuvor den Reschenseelauf für sich entschieden hatte, gewann das Rennen in 2:06.19 Stunden und stellte damit einen neuen Streckenrekord auf. Für Wedel war es irgendwie auch ein weiterer „Heimsieg“, schließlich lebte er einige Jahre im Vinschgau, in St. Valentin auf der Haide hatte er eine Wohnung, in Mals war er als Masseur tätig. Mittlerweile wohnt Wedel wieder in Deutschland, kommt aber immer wieder gerne in den Vinschgau. „Beim Start dachte ich mir, eigentlich ist heute nichts drinnen. In Stilfs war ich dann mit ein bisschen Abstand auf Platz drei und wusste nicht, wie ich heute im Berg muskulär drauf war. Deshalb musste ich mir die Kräfte gut einteilen. In den steilen Passagen bin ich gegangen, ansonsten gerannt und das war mein Schlüssel zum Erfolg“, erklärte Wedel nach seinem Sieg. Der Franke verwies seinen Landsmann Luca Hilbert auf den 2. Platz (2:08.41 Stunden).
Mit seinem Sieg trat Wedel, der den „Stelvio“ bereits 2021 gewinnen konnte, damit die Nachfolge von Thomas Niederegger an. Der in Prad wohnhafte Stilfser hatte das Rennen im vorigen Jahr für sich entschieden und landete diesmal in 2:11 Stunden auf dem 3. Platz. „Damit bin ich sehr zufrieden“, freute er sich nach dem Rennen. Der Sarner Andreas Innerebner landete auf Rang 4. Der Malser Frowin Stecher beendete den Trail Run in 2:31 Stunden auf dem 11. Platz.
Souveräner Damen-Sieg
Bei den Damen ging der Sieg an die Italienerin Alice Guerra, die sich in 2:41 Stunden souverän durchsetzen konnte. Guerra analysierte das Rennen nach dem Zieleinlauf und meinte, dass dieser Lauf ein Potpourri aus all dem sei, was man im Berglauf sucht: Steile und flache Passagen, breite und enge Wege, Fels und Asphalt als Untergrund. Rund 5 Minuten nach der Siegerin erreichte Katharina Esswein aus Deutschland das Ziel. Der 3. Platz ging an die Österreicherin Antonia Winkler. Die Martellerin Angelika Schwienbacher landete als beste Südtirolerin in 3:16.42 Stunden auf dem 4. Platz, Marlies Patscheider (Reschen) holte in 3:16.56 Stunden den 5. Platz.
OK-Team ist zufrieden
OK-Präsident Roman Koch und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer sorgten für eine gelungene Organisation. „Alles klappte reibungslos“, betonte auch der Geschäftsführer des Tourismusvereins Prad und Mitorganisator Peter Pfeifer. Da der Lauf im Gegensatz zu früheren Ausgaben zuletzt nicht mehr über die Passstraße führte, sondern auf dem Goldseeweg bis zum Ziel, musste die Stilfser-Joch-Straße nicht für den Verkehr gesperrt werden.