Katharina Maisch beim Training.
Ein Latscher Dauergast: Sven Lang.
Wurde bei Olympia Vierte: Marike Steinacker.

Ein Hauch von Olympia in Latsch

Von einem Latsch-Routinier, Olympia-Teilnehmerinnen und der verhinderten Goldgewinnerin.

Publiziert in 19 / 2024 - Erschienen am 22. Oktober 2024

LATSCH - Die exakte Zahl, wie oft er denn nun genau schon in Latsch gewesen ist, weiß er selbst nicht, als er mit dem
der Vinschger darüber spricht. Eines steht aber fest: „Über 50 Mal waren es schon“, so Sven Lang. Er war erstmals 2009 in Latsch, damals war er noch ausschließlich Kugelstoß-Trainer. Mittlerweile ist er im Deutschen Leichtathletik-Verband für alle Wurfdisziplinen verantwortlich, sprich neben dem Kugelstoßen auch für Diskus-, Hammer- und Speerwerfen. Der Deutsche kommt sowohl privat als auch beruflich gerne hier her. Beruflich mit den Athletinnen und Athleten des Nationalteams war es unlängst bereits das dritte Mal in dieser Saison. Von Sonntag, 6. Oktober, bis Sonntag, 13. Oktober, schlugen Lang, weitere Trainer und Betreuer sowie 12 Sportler/Innen in Latsch ihre Zelte auf.

Die verhinderte Olympiasiegerin

Mit dabei waren auch zwei Olympiateilnehmerinnen: Kugelstoßerin Katharina Maisch und Diskuswerferin Marike Steinacker. Letztere hatte in Paris mit Rang 4 überzeugt. Nicht mit dabei war diesmal hingegen Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye. Zur Erinnerung: Im Stade de France hatte sie am 9. August beim Olympischen Kugelstoß-Wettbewerb für eine Überraschung und für das erste deutsche Gold in dieser Leichtathletik-Disziplin seit 1996 gesorgt. Noch kurz vor Olympia, und zwar vom 7. Juli bis zum 16. Juli, hatte sie sich in Latsch den Feinschliff geholt. „Sie ist noch im Urlaub, sie hatte nach den Olympischen Spielen einen Termin nach dem nächsten“, erklärt Sven Lang. Früher oder später dürfte die Olympiasiegerin aber ebenfalls wieder in Latsch trainieren, denn eines steht schon jetzt fest: Zum letzten Mal waren die deutschen Leichtathletik-Asse um Coach Lang sicherlich nicht im Vinschgau.

Klettern, laufen, schießen

Jene, die es nach Latsch geschafft hatten, fanden einmal mehr optimale Bedingungen vor. So standen an regnerischen Tagen Einheiten im Kraftraum sowie Schwimmen im AquaForum auf dem Programm. Im Martelltal zeigten die Leichtathletik-Asse beim Sommerbiathlon ihr Können – aus „Sicherheitsgründen“ jedoch nicht mit Rollerskiern, sondern als Laufeinheiten. Ebenfalls im Martelltal standen Klettereinheiten an. Auch eine Mountainbike-Tour durfte nicht fehlen. „Hier in der Umgebung haben wir alles was wir brauchen“, lobt Sven Lang. Über das Lob freuten sich unter anderem Sportreferent Manuel Platzgummer und Simon Schatzer, der Betriebsleiter der Viva:Latsch, jener gemeindeeigenen Struktur, welche die Latscher Sportanlagen verwaltet. „Es ist schön, wenn sich die Sportprofis hier wohl fühlen“, so Platzgummer. Latsch habe sich mittlerweile als Sportdorf etabliert, die Strukturen seien gut ausgelastet.

„Lockerer Start in neue Saison“

Das Trainingslager – das definitiv letzte in Latsch in diesem Jahr – bildete einen „lockeren Start in die neue Saison“, so Lang. Diesmal seien es einige Athleten und Athletinnen weniger als die letzten Male. „Nach den Olympischen Sommerspielen standen für sie zahlreiche Verpflichtungen auf dem Programm, wie Ausbildungen, Praktika und Lehrgänge beim Heer oder der Polizei“, erklärte Lang. Die Leistungssportler in vielen Einzelsportarten gehören nämlich in Deutschland genauso wie in Italien meist staatlichen Sportgruppen an. Die neue Saison beginnt dann für die Kugelstoßer/Innen frühestens im Jänner, in den anderen Wurfdisziplinen geht es im März mit den ersten Wettkämpfen los. Und spätestens im Frühjahr dürften Lang und Co. auch wieder in Latsch zu Gast sein. Und auch dann nicht zum letzten Mal, versteht sich.

Michael Andres

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