Rund 2.000 Athleten und Athletinnen gingen an den Start.
Bürgermeister Franz Prieth vermählte das Paar.
Frisch verheiratet kommen sie im Ziel an.
Motivierte Organisatoren: Gerald Burger (links) und Thomas Santer.

Dieser Reschenseelauf bleibt in Erinnerung …

… den Siegern, einem Hochzeitspaar und wohl auch allen anderen Teilnehmern.

Publiziert in 24-25 / 2021 - Erschienen am 20. Juli 2021

Graun - Alle Jahre wieder ruft der Reschensee die Läufer: Auch in Corona-Zeiten wurde der Reschenseelauf zum Höhepunkt. Rund 2.000 Läufer gingen beim 21. Reschenseelauf an den Start. Eigentlich war es bereits die 22. Ausgabe, aber das Rennen im vergangenen Jahr wurde als Sonderausgabe 2020 ausgetragen. 
So oder so: Es war einmal mehr ein großer Erfolg. Zum einen waren da die großen Sieger, Andrea Soffientini und Mara Ghidini. Sie setzten Ausrufezeichen und feierten souveräne Siege. Der 34-jährige Lombarde Soffientini war zum dritten Mal beim prestigeträchtigen Lauf dabei und siegte erstmals. Er triumphierte in 48.18 Minuten. Mara Ghidini, ebenfalls aus der Lombardei, aber mittlerweile in Bozen wohnhaft, war überhaupt das erste Mal am Reschensee. In Erinnerung bleiben wird ihr nicht nur der historische Kirchturm, sondern vor allem ihr Sieg in 57.29 Minuten. Bei den Herren gingen die Plätze zwei und drei nach Südtirol. Der Sterzinger Markus Ploner erreichte mit einer Zeit von 49.24 Minuten das Ziel, Peter Lanziner aus Truden schaffte es in 49.31 Minuten. Bei den Damen eroberte Margherita Cibei den zweiten Platz (59.46). Die erst 15-jährige Burggräflerin Lisa Leuprecht holte den dritten Rang (1:00.03 Stunden). Als Vinschgerin wusste vor allem Petra Pircher zu überzeugen. Die Laaserin schaffte es mit einer Zeit von 1:03.36 Stunden als 7. in die Top-Ten. 

Die erste Laufhochzeit Südtirols

Geschichte schrieb Südtirols größter Volkslauf auch mit der ersten Laufhochzeit. Erstmals in der hiesigen Laufgeschichte und laut Organisatoren wohl auch erstmals in Europa, ging ein Paar unverheiratet an den Start und kam frisch vermählt ins Ziel. Dabei handelte es sich um den 54-jährigen Thomas Wenning und die 59-jährige Claudia Weber, beide aus Nordrhein-Westfalen stammend. Sie waren in Hochzeitsmontur mit der ersten Gruppe beim Hauptlauf gestartet. Nach 200 Metern machten sie dann einen Abstecher ins Gemeindeamt von Graun. Hier wurden sie von Bürgermeister Franz Prieth verheiratet. Die Hochzeit dauerte etwa acht Minuten. Dann ging es weiter auf die Strecke. Nach 1:54.18 Stunden kamen sie schließlich im Ziel an. Dort warteten die vielen Gratulanten, unter ihnen natürlich OK-Chef Gerald Burger und Co. 
Ohnehin hatte die Laufhochzeit bereits im Vorfeld für medialen Wirbel gesorgt. „Eine riesige Werbung für den Reschenseelauf“, freute sich Burger. Das Paar hatte sich aufgrund der optimalen Bedingungen für den Reschenseelauf entschieden. Davor war die Hochzeit bereits 2020 sowie im Frühjahr 2021 beim Maxilauf in Hamm in Deutschland geplant gewesen, dieser fiel jedoch aufgrund der Pandemie ins Wasser. Nun klappte es endlich. „Ein wunderbares Gefühl“, betonte das frisch vermählte Brautpaar nach dem Zieleinlauf unisono. Nach über 100.000 gemeinsamen Laufkilometern und einem Verbrauch von mehr als 150 Paar Laufschuhen sowie mehr als 300 absolvierten Marathons bzw. längeren Strecken gaben sie sich nun in diesem passenden Ambiente das Ja-Wort. Kein Wunder, dass hierbei Tränen flossen.
Beim Reschenseelauf war das Paar erstmals mit dabei. Die beiden möchten aber bei den Hochzeitstagen in den nächsten Jahren wiederkommen. „Ich habe dem Gerald bereits gesagt, wir möchten auch in 25 Jahren hierherkommen, und die Silberhochzeit feiern. Aber schauen wir mal“, lachte Thomas Wenning nach dem Rennen. 

Michael Andres

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