Prader Frauen machen sich auf den Weg
Publiziert in 41 / 2007 - Erschienen am 21. November 2007
Prad – Die Frau, das unbekannte und verkannte Wesen, steht im Mittelpunkt der Prader Bildungstage 2007. Die zuständige Referentin, Tanja Ortler, eröffnete die Serie der zehn Veranstaltungen zum Thema Frau am 17. November im Saal der Musikschule Prad. Über 40 Praderinnen und acht Prader informierten sich über das Programm, das die Vorsitzende Irmgard Niederegger mit Tanja Ortler, Monika Moser, Annegret Rück, Adelina Wallnöfer, Helga Rechenmacher, Reinhard Schöpf und Evelyn Tschenett in monatelangen Vorbereitungen zusammen gestellt und der Prader Öffentlichkeit zugemutet hatten. Zum ersten Mal wurde im Vinschgau eine Ausstellung über Südtirols Geschichte eröffnet, in der das Ende des Ersten Weltkrieges oder das Treffen in Sigmundskron keine Rolle spielen, sehr wohl aber die Tatsachen, dass bis 1956 der Mann das Recht hatte, seine Frau zu schlagen, und dass ein Arbeitgeber bei Heirat eine Frau noch 1963 entlassen konnte. Als Vertreterin des Frauennetzwerkes Überetsch führte Maria Hechensteiner in die Ausstellung „Frauen auf dem Weg“ ein und gestaltete am Klavier mit Helga Karner, einer singenden Praderin, den musikalischen Rahmen. Die Ausstellung „der Großen“ wurde durch ein viel beachtetes Schulprojekt mit dem Titel „So sind unsere Großmütter aufgewachsen“ ergänzt. 11 Schülerinnen der Mittelschulklasse 3A mit Lehrerin Adelina Wallnöfer haben Bemerkenswertes über Frauen gesucht und festgehalten. Sie begannen mit der Mathematikerin Hypatia von Alexandrien um 370 vor Christus und kamen bis Ernestina Blaas verheiratete Riedl von Prad im Jahre 2007 nach Christus.
Die Ausstellung kann bis zum 2. Dezember in der Bibliothek Prad besichtigt werden. Die nächste Veranstaltung der Bildungstage findet am Mittwoch, 21. November statt. Dabei versucht Carmen Unterholzer (Wien) ab 17.30 Uhr Frauen Schreibhemmungen zu nehmen. Anmeldungen werden unter 0473 617060 entgegen genommen.

Günther Schöpf