Inga Hosp und „Sui Drei“
Goldrain - „Geschichten von Leuten“ heißt der Untertitel des Buchs „anders leben - anders reich“ von Inga Hosp. „Es enthält Texte, die zu meinem Bild von Südtirol gehören. Es ist ein Bild in vielen Facetten, auch ein Bild von einem anderen Leben und anderem Reichtum als dem gegenwärtigen“, sagte die Autorin, als sie am 1. Adventsonntag im bis auf den letzten Platz besetzten Rittersaal auf Schloss Goldrain aus dem Buch vorlas. Sie sei gerne für die Lesung in den Vinschgau gekommen: „Der Vinschgau ist meine Lieblingslandschaft.“ Willkommen heißen konnte die Bildungshaus-Direktorin Gertrud Wellenzohn auch das Trio „Sui Drei“, bestehend aus Gernot Niederfriniger, Lukas Punter und Jakob Raffeiner, die den Nachmittag mit ausgewählten Volksliedern umrahmten. Das im Athesia Verlag erschienene Werk der Publizistin Inga Hosp, geboren 1943 in München und seit 1970 am Ritten wohnhaft, „wird von Begegnungen, Annäherungen und Erinnerungen mit und an Menschen (vor allem Menschen!) und Gegenden des Landes konstruiert“, durch das Inga Hosp vor mehr als einem halben Jahrhundert durch Heirat eingewandert ist, „und in dem ich mich mit der Neugier der Publizistin und mit Interesse und Zuneigung für Land und Leute umgeschaut habe.“ Mit „nostalgischer Vergangenheitsverklärung“ habe das Buch nichts zu tun. Auch aus „Geschichten von Leuten“ aus dem Vinschgau las Inga Hosp vor, etwa aus der Geschichte des letzten Waalers vom „Litzer Wald“, Franz Pircher, oder aus dem Kapitel „Marienberger Zeit“. Zum Abschluss überraschte die Autorin das Publikum mit einem satirischen Text rund um das Thema Tourismus: „Nur himmlische Mächte sind imstande, den Übertourismus abzustellen.“ Aus den Waalen seien „Schmuckwaale geworden, die für die Wanderei gepflegt werden.“