Premiere bei Dunkelheit im Jubiläumsschießstand Kaiser Franz Josef 1908.
Begrüßung durch Bürgermeister Mauro Dalla Barba (links); am Vorstandstisch (v.l.): Thomas Patscheider, Markus Sachsalber, Thomas Pedross, Hannes Gamper und Sylvia Ilmer, rechts Franz Fliri.
Die „St. Lorenz“-Straßenbahn aus Budapest stand beim Bau der Vinschger Bahn 1906 iim Einsatz, entdeckte Roman Raffeiner.

„Im schönsten Vereinsheim weit und breit“

… fand die Jahresversammlung der Latscher Heimatpfleger statt.

Publiziert in 20 / 2024 - Erschienen am 5. November 2024

Latsch - Die Jahreshauptversammlung war der Probelauf am neuen Vereinssitz des Heimatpflegevereins Latsch und der Schützenkompanie Latsch-Tarsch. Den Titel „schönstes Vereinsheim“ hatte Ehrengast Franz Fliri zugeteilt. Der Bezirksobmann der Heimatpfleger und Landesobfrau-Stellvertreter des Heimatpflegeverbandes aus Naturns informierte u.a. über die gelungenen Projekte im Vinschgau durch die Leader-Förderung wie die Sanierung einer Wassermühle in Vallatsches bei Stilfs und über die Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Bewässerung mit Wasserwaalen der Gemeinde Mals. Zum neuen und doch geschichtsträchtigen Vereinssitz der Heimatpfleger könne er nur gratulieren und ein Lob dem anwesenden Architekten Klaus Marsoner aussprechen. Man habe sich mit einem späteren Versammlungstermin und der „neuen Lokeischen“ einen regeren Besuch der Versammlung erwartet, eröffnete Obmann Thomas Pedross seinen Tätigkeitsbericht und begrüßte Bürgermeister Mauro Dalla Barba, den Architekten Klaus Marsoner und an seiner Seite den Obmann des Bildungsausschusses Latsch, Hannes Gamper, auch Obmannstellvertreter im Heimatpflegeverein. Als Schwerpunkte im Tätigkeitsbericht der Heimatpfleger wurde der Besuch von Schloss Moos in der Gemeinde Eppan erwähnt und der in Kürze erfolgende Umzug „aller Schätze“ aus dem Depot im Keller der Mittelschule in den neuen Vereinssitz Schießstand. Als gelungen bezeichnet wurde das Thema Nibelungenhandschrift in der Burg Obermontani mit der Präsenz von Nibelungen-Experten. Bei der Öffnung der Burg und der Stephanskirche mit Führungen durch den Direktor des Landesmuseums Schloss Tirol, Leo Andergassen, habe auch der Heimatpflegeverein mitgearbeitet. Es folgte der Kassabericht von Hannes Gamper. Bürgermeister Dalla Barba war „so froh, den Jubiläumsschießstand fertig gestellt zu haben.“ Er dankte allen für ihren Einsatz und drückte die Hoffnung aus, dass bei den demnächst anstehenden Wahlen der Vereinsorgane alle Mitglieder zur Verfügung stünden. Anstehen würde auch eine kunsthistorische Bau-Analyse der Burg Obermontani, die als eine der wichtigsten Burgen im Vinschgau gelte. Zum Punkt Wortmeldungen überraschte das Mitglied Roman Raffeiner mit einem „österreichisch-ungarischen“ Kapitel zum Bau der Vinschger Eisenbahn von 1906. Durch eine zielgerichtete Internet-Recherche fand er heraus, dass eine dampfbetriebene Budapester Straßenbahn als „Arbeitslokomotive“ beim Bahnbau im Vinschgau eingesetzt worden war. Darauf gestoßen war er über einen Schriftzug an einem Wandbild im Gleiszugang zum Latscher Bahnhof. Eine andere, auch unerwartete Mitteilung kam von der Obfrau des Bildungsausschusses Goldrain-Morter, Veronika Oberhofer, die von Grabungen des Amtes für Archäologie auf Thöniegg berichtete. Die Versammlung endete mit Erläuterungen des Architekten Klaus Marsoner zu baulichen Eingriffen am Schießstand. Das Gebäude sollte in seiner Ursprünglichkeit erhalten werden und im Sinne des Ensembleschutzes fachgerecht saniert und einer neuen Nutzung zugeführt werden, so Architekt Marsoner.

Günther Schöpf

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