Präsentierte den Brutkasten: Annamaria Gapp.
Die Küken fühlen sich im Kükenheim pudelwohl.

Es soll die Abschieds-Ausstellung sein

Raufußhühner, Steinhühner und süße Küken im „alten“ Naturnser Naturparkhaus. 

Publiziert in 9 / 2023 - Erschienen am 9. Mai 2023

NATURNS - Seit Anfang April ist das Naturparkhaus Texelgruppe wieder geöffnet. „Damit der Besuch für Einheimische und Gäste immer wieder aufs Neue interessant und spannend bleibt, präsentieren wir jedes Jahr Sonderausstellungen mit Bezug zur Natur- und Kulturlandschaft des Naturparks Texelgruppe“, betonte Annamaria Gapp, die Leiterin des Naturparkhauses Texel bei der Eröffnung der Ausstellung „Geschöpfe der Stille – die Raufußhühner und das Steinhuhn“. Bis Ende Oktober ist diese noch zugänglich. Aber damit nicht genug. Um noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren, entschied man sich im Rahmen der Sonderausstellung eine weitere Sonderausstellung zu machen. „In Verbindung mit den bei uns wild lebenden Hühnervögeln stellen wir mit der Ausstellung ‚Unser Kükenheim‘ eine weitere Art von Hühnervögeln im Naturparkhaus vor. Es sind dies von den Menschen gezähmte Hühnervögel“, so Gapp. Dabei geht es um die Hühnerrasse „Proveis Ultentaler“. Im Brutkasten sehen die Gäste, wie diese schlüpfen. Ein Bauer stellte die Eier zur Verfügung. Geschlüpft und im Kükenheim aufgezogen kommen die Tiere dann zum Bauer zurück. Das Ziel des Projekts sei auch die Erhöhung der Population.

Kulturgut Hühnerrasse  

Monica Brunelli Thaler aus Proveis referierte über die Hühnerrasse „Proveis Ultentaler“. Sie lebten Jahrhunderte lang auf heimischen Bergbauernhöfen und versorgten die Menschen mit Eiern und Fleisch. Allerdings wurde die Rasse in den letzten Jahrzehnten durch Hypridhühner, die darauf gezüchtet wurden so viele Eier wie möglich zu legen, am besten jeden Tag eins – zurückgedrängt bzw. ersetzt. Zuletzt wurde sie nur mehr in Proveis und im Ultental gefunden. Daher auch dieser Name. Brunelli Thaler hat es sich vor einigen Jahren zur Aufgabe gemacht dieses alte Kulturgut zu erhalten. Sie setzt sich mit wissenschaftlicher Unterstützung dafür ein, dass diese Hühnerrasse nicht verschwindet. Für die Erhaltungszucht hat sie noch knapp 50 Exemplare dieser Rasse gefunden. 
Über die „Hauptausstellung“ referierte Birgit Unterthurner, die Leiterin des Nationalparkhauses Avimundus in Schlanders. Als Wildtierökologin weiß sie bestens Bescheid über die Raufußhühner und das Steinhuhn. Bei den Raufußhühnern unterscheide man zwischen vier Arten: Schneehuhn, Birkhuhn, Auerhuhn, Haselhuhn. Diese sowie das Steinhuhn leben meist heimlich und unbemerkt in unseren Bergen und Wäldern. Sie können sich optimal an die Verhältnisse anpassen. 

Neues Haus wird am 24.06. „übergeben“ 

Bürgermeister Zeno Christanell betonte in seinen Grußworten, dass zu hoffen sei, „dass es sich um die letzte Ausstellung hier handelt“. Damit meinte er freilich den Umzug des Naturparkhauses in die neuen Räumlichkeiten an der Hauptstraße. Eine erste inoffizielle Eröffnung findet am 24. Juni statt. In erster Linie wird dabei der Bernardin Astfäller-Platz eröffnet. Das Gebäude selbst wird hierbei aber erst „übergeben“. Seitens der Gemeinde Naturns sind die Arbeiten zwar abgeschlossen, aber lediglich im Außenbereich. Die Einrichtung, welche seitens des Landes realisiert wird, fehlt noch. Auch die beliebte Naturnser Würstelbude kehrt dabei an ihren traditionellen Stellplatz zurück. Für ein großes Fest dürfte so oder so gesorgt sein, schließlich findet am selben Tag in unmittelbarer Nähe auch das Kompatscher Dorffest statt. 

Michael Andres

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.