Wer keine hat, ...
Die Hosen sind gewaschen, die Hemden hängen straff an den Bügeln, die Unterhosen sind wieder sauber und die Schuhe fein geputzt. Wer hat das alles gemacht? Die Mutter natürlich. Wir brauchen die Sachen nur mehr aus dem Schrank zu holen, anzuziehen und zu meckern, wenn wir irgendwo ein unsauberes Fleckchen entdecken. Bei Tisch ist es nicht viel anders. Wehe, wenn nicht immer etwas Gutes und Frisches auf den Teller kommt: Nicht schon wieder Nudel, die hatten wir schon gestern. Die Wäsche und das Kochen sind nur zwei Dinge, die viele Frauen und Mütter Tag für Tag erledigen. Von selbst geschieht im Haushalt nichts, wenngleich schon seit langem Maschinen die Arbeit erleichtern, Stichwort Wasch- oder Spülmaschine. Ein Ersatz für die viele Arbeit, die Frauen und Mütter verrichten, die „nur zu Hause sind und sonst nichts tun“, sind die Maschinen beileibe nicht. Nicht selten doppelt gefordert sind Frauen und Mütter, wenn es notwendig ist, dass beide Elternteile arbeiten, um die Miete und andere Ausgaben zu berappen oder Wohnbaukredite abzustottern. Zusätzlich zum normalen Arbeitspensum, das sie täglich meistern, sind viele Mütter oft auch der geistige Kitt, der die Familien zusammenhält. Und zwar jeden Tag. Auch daran darf man denken, wenn ein Tag im Jahr der Mutter gewidmet wird. Heuer ist es der 12. Mai. Der Refrain eines Volksliedes im Nordosten Brasiliens lautet: „Wer eine Mutter hat, hat alles. Wer keine Mutter hat, hat nichts.“