Beim Treffen am 16. Juli (v.l.): Erich Müller, Verena Mayr, Helmut Müller, Hansjörg Dietl und Manuel Schuster (Techniker)
Die Galerie wird im Bereich des Schindlbachs errichtet.
Am Bau einer neuen Seilbahn als Ersatz für die alte Materialbahn wird derzeit gearbeitet.

„Zuerst Galerie, dann Asphaltierung“

Publiziert in 24-25 / 2021 - Erschienen am 20. Juli 2021

Partschins - Heuer und im nächsten Jahr wird im Bereich des Schindlbachs für 541.500 Euro eine Lawinenschutzgalerie gebaut und 2023 soll mit 380.000 Euro die Zufahrt zum Rabensteinhof am Partschinser Sonnenberg instandgesetzt und asphaltiert werden. Dies sicherten am 16. Juli der Obmann des Bodenverbesserungskonsortiums Sonnenberg Naturns-Partschins, Erich Müller, der Projektant Hansjörg Dietl sowie Helmut Müller, der Mitinhaber der Firma Fuchsberg-Bau, die den Auftrag zum Bau der Galerie erhalten hatte, bei einer Aussprache vor Ort zu. Wie berichtet (der Vinschger 39-40/2020), hatte die junge Familie Hubert Pixner und Verena Mayr viele Jahre auf die Asphaltierung gewartet. Um diese angesucht hatte Pixner bereits im fernen Jahr 2012. Nachdem jahrelang nichts weiterging, wurde Druck gemacht, auch auf politischer und medialer Ebene. Dem Wunsch der Familie, den Bau einer Seilbahn mitzufinanzieren und die Straßenprojekte im Gegenzug ad acta zu legen, erteilte der Landesrat Arnold Schuler eine Absage. Wie er auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Andreas Leiter Reber mitteilte, werde mit der Galerie und dem Asphaltierungsprojekt eine „definitive Erschließung des Rabensteinhofes und der Hofstelle Breiteben gewährleistet.“ Der Bau einer Materialseilbahn würde das Gefahrenproblem nicht lösen. Außerdem wäre eine Materialseilbahn für einen Personentransport nicht zulässig. Eine Seilbahn könne unabhängig von den Straßenprojekten verwirklicht werden, allerdings ohne Beitrag. An einer neuen Seilbahn als Ersatz für die alte Bahn wird derzeit tatsächlich gearbeitet. „Wir finanzieren die neue Bahn zu 100% selbst“, sagte Verena Mayr beim Treffen. Sie wartete auch mit einigen geharnischten Fragen auf, etwa mit jener, warum gerade die Fuchsberg-Bau den Galerie-Auftrag bekommen hat. „Wir haben nichts zu verstecken“, konterte Helmut Müller. Es hätten sich 5 Firmen an der Ausschreibung beteiligt. Die Fuchsberg-Bau hätte das günstigste Angebot unterbreitet. Erich Müller sagte, dass sich das Konsortium jahrelang bemüht habe, die Projekte voranzubringen und zur Finanzierung derselben zu kommen. Es seien leider viele langwierige bürokratische Hürden zu überwinden gewesen. Nicht wahr sei, dass das Konsortium erpicht darauf wäre, die Arbeiten auszuführen, „denn es gibt noch genug andere Projekte am Sonnenberg.“ Zusammenfassend meinte Helmut Müller, „dass in der Vergangenheit zwar Fehler auf beiden Seiten passiert sein mögen, aber jetzt ist es an der Zeit, das Vergangene zu begraben und zusammen nach vorne zu schauen.“ Zur Kritik von Verena Mayr, dass es in den vergangenen Jahren bei der Schneeräumung haperte und sich die Familie oft selbst behelfen musste, stellte Helmut Müller fest, dass für die Räumung die Gemeinde Partschins zuständig ist. Von dieser hätte er sich übrigens mehr Druck für die Umsetzung der Straßenprojekte erwartet. Was die neue Seilbahn betrifft, teilte der geschäftsführende Amtsdirektor Nicola Barbolini vom Amt für Seilbahnen der Familie mit, dass die technisch anzuwendenden neuen europäischen Normen noch in Ausarbeitung sind und spätestens im Herbst 2021 anwendbar seien. Diese können dann in der Durchführungsverordnung übernommen werden, die frühestens im Frühjahr 2022 abgewickelt werden kann. Somit wäre es möglich, dass 2022 die Familie nicht nur mehr die vielen Rabensteiner Freilandeier und Wachteleier mit der Seilbahn von 1.300 Höhenmetern bis nach Rabland transportiert, sondern auch sie selbst die Seilbahn nach EU-Norm nutzen kann.

Josef Laner

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