Anstelle der Sanierung der „Galerien“ (im Bild) soll der Stausee entlang dieses Abschnittes aufgeschüttet werden, um Flächen für die Verlegung der Straße und des Radweges in Richtung See zu gewinnen. Die „Galerien“ hingegen sollen abgebaut werden.
Der Grauner Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung.
Bürgermeister Franz Prieth
Vizebürgermeisterin Hannah Waldner

Zu tun gibt es genug

Programmatisches Dokument verabschiedet. Covid-19: Aufruf zu Aufmerksamkeit und Eigenverantwortung.

Publiziert in 38 / 2020 - Erschienen am 5. November 2020

Graun - Der Großteil des Wahlprogramms, mit dem die SVP der Gemeinde Graun zu den Wahlen angetreten ist und das in allen Fraktionen bereits vor dem Urnengang vorgestellt wurde, ist auch im programmatischen Dokument des Bürgermeisters Franz Prieth festgeschrieben. Bei der Gemeinderatssitzung am 26. Oktober, die aufgrund der Covid-19-Situation im Vereinssaal in Graun stattfand, stellte Franz Prieth einleitend die Eckpfeiler des Programms für die Periode 2020 bis 2025 kurz vor. Nicht unerwähnt ließ er die derzeitige Covid-19-Situation, die landesweit Anlass zu großer Sorge gibt. „In den letzten Wochen und Tagen haben sich die Infektionszahlen rasant erhöht und inzwischen geht die Weltgesundheitsorganisation WHO von einer längeren Welle aus“, gab der Bürgermeister zu bedenken. Weil die Entstehung lokaler Infektionsherde im Zeitraum vor dem Beginn der Wintersaison neben allen anderen negativen Folgen auch schwerwiegende Auswirkungen auf den Tourismus haben könnte, „sind wir alle zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und Eigenverantwortung aufgefordert.“ Ebenso sei ein hohes Maß an Sensibilität und Solidarität notwendig.

Viele Themenschwerpunkte

Zu den Themenschwerpunkten der neuen Periode gehören u.a. die Sanierung des Hallenbades in Graun, das Projekt „Infozentrum Turmareal“, das Infrastrukturprojekt Langlauf- und Sportzentrum Langtaufers, weitere Erweiterungs- und Verbesserungsmaßnahmen für das Winter- und Sommerangebot auf Schöneben und auf der Haider Alm, die Sanierung und der Ausbau des Museums Graun, die Hafenanlage Reschen und die Gestaltung des Areal „Staumauer“ sowie die Erstellung eines „Gesamtkonzeptes mit allen Partnern betreffend die Nutzung aller touristischen Infrastrukturen auf dem Gemeindegebiet mittels Gästecard oder anderen Modellen in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.“ Mit aller Kraft vorantreiben will die Gemeindeverwaltung auch das Vorhaben, den Stausee am Ufer entlang des Abschnittes der „Galerien“ aufzuschütten. Dadurch könnten Flächen gewonnen werden, um die Straße sowie auch den Radweg in Richtung See zu verlegen.  Die „Galerien“ hingegen könnten abgebaut werden (siehe auch
der Vinschger Nr. 5/2020). Landesrat Daniel Alfreider hatte bereits der Vorgängerverwaltung seine Unterstützung für dieses Vorhaben zugesagt. „Und auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, mit der wir kürzlich über mehrere Anliegen der Gemeinde gesprochen haben, steht hinter diesem Projekt“, informierte Franz Prieth den Gemeinderat. Das Vorhaben sei nicht für die Gemeinde Graun von großer Bedeutung, sondern für den ganzen Vinschgau.

Aktivere Einbeziehung der Bürger

Begrüßt hat das Ratsmitglied Valentin Paulmichl bei der Diskussion, dass der Bürgermeister im Vorwort zum Dokument ausdrücklich festgehalten hat, „dass eine aktivere Mitarbeit und Einbeziehung der Bürger, Verbände und Vereine in das Gemeindegeschehen verstärkt angestrebt wird.“ Paulmichl regte auch eine regelmäßige Information der Bevölkerung an sowie die Einsetzung von Arbeitsgruppen bei größeren Projekten. Konkret nannte er das Hallenbad. Im Zusammenhang mit der Corona-Krise wies Paulmichl darauf hin, „dass es auch in unserer Gemeinde Leute gibt, die Hilfe brauchen.“ Er rief alle Ratsmitglieder dazu auf, hellhörig zu sein. Josef Thöni aus Langtaufers äußerte Bedenken zum Langlaufzentrum in Langtaufers: „Das Tal gibt einfach keinen größeren Ausbau her.“ Der Bürgermeister hingegen meinte, dass sehr wohl ein Potential gegeben sein. Zum Dokument insgesamt sagte Franz Prieth, dass es sich um ein ehrgeiziges Programm handle: „Wir haben die Latte schon relativ hoch angesetzt.“ Das Programm sei nicht in Stein gemeißelt, sondern dynamisch: „Es können laufend neue Projekte und Vorhaben dazu kommen.“ Bei der Abstimmung sprachen sich mit Ausnahme von Josef Thöni, der sich der Stimme enthielt, alle anwesenden Räte für das programmatische Dokument aus.

Verzögerung bei Bau der Terna-Leitung

Das Ratsmitglied Tobias Folie wollte vom Bürgermeister wissen, ob es beim Bau der Hochspannungsleitung zwischen Tirol und Südtirol Verzögerungen gibt. „In Nauders wird volle Kanne gebaut und hier ist noch nichts zu sehen, obwohl die Terna angekündigt hatte, den ersten Abschnitt innerhalb 2020 zu bauen“, so Folie. Franz Prieth antwortete, dass er sich selbst darüber gewundert habe, dass die Arbeiten noch nicht begonnen haben. Ihm seien bis dato keine Gründe der Verzögerung mitgeteilt worden. Ob der erste Testabschnitt noch heuer in Angriff genommen wird, sei offen. Wichtig sei, dass verkehrstechnisch gesehen niemand „eingesperrt“ wird.

Mehrere Ernennungen

Einhellig zugestimmt hat der Gemeinderat dem Vorschlag, den Bürgermeister als effektiven Vertreter und die Vizebürgermeisterin Hannah Waldner als Ersatzvertreterin für die Vollversammlung des Konsortiums der Gemeinden für das Wassereinzugsgebiet der Etsch (WEG) zu ernennen. Als Gemeindevertreter für die Vollversammlung des VEK sowie auch als Gemeindevertreter für den Verwaltungsrat der Schöneben AG wurde jeweils der Bürgermeister namhaft gemacht. Zur Vertreterin der Gemeinde in den Kindergartenbeiräten wurde die Referentin Andrea Maas ernannt.

Josef Laner

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