Wo sich Skilegenden wohl fühlen
Über viel Schnee und perfekte Pistenbedingungen freuten sich die Skipromis bei der Testwoche in Sulden.
SULDEN - „Es ist super. Aber nicht wie immer. So viel Schnee zu so einem frühen Zeitpunkt hatten wir selten“, betonte Gerd Schönfelder. Er war einer der zahlreichen Skilegenden, die vor einer Woche die Pisten im Skigebiet Sulden runtersausten. Die letzte Woche im November gehörte traditionell der Skitestwoche. Ein Suldner Markenzeichen, seit mittlerweile 35 Jahren. Der Hanny Paul hatte damals, im fernen Jahre 1984, die Skitestwoche gemeinsam mit Heinrich Körner, dem ehemaligen SkiMAGAZIN-Chefredakteur, ins Leben gerufen. Seitdem kommen immer wieder zahlreiche Promis nach Sulden, um die neuesten Skier zu testen. So wie eben Schönfelder, einer der erfolgreichsten Behindertensportler aller Zeiten, 14-maliger Weltmeister und 16-facher Paralympics-Sieger. „Durch die diesjährigen Bedingungen sind mehr Lifte in Betrieb, es ergeben sich mehr Möglichkeiten. Die Rosim-Piste ist eine echte Herausforderung“, analysierte der sympathische 49-Jährige aus Bayern. Ohnehin fühlen sich die Skilegenden hier wohl und heimisch – und kommen deshalb immer wieder nach Sulden.
Krampus-Wörndl zu Gast
Schon seit rund 30 Jahren kommt Schönfelder hierher. Genauso wie Frank Wörndl. Der heute 60-Jährige Slalom-Weltmeister von 1987 kommt zwar seit Jahrzehnten nach Sulden, „heuer aber erstmals mit Vollbart“, lachte er. Dies hatte gute Gründe. „Ich mache dieser Tage den Krampus im Kindergarten meiner Kleinen“, erklärte Wörndl. Er hatte auch seine viereinhalbjährige Tochter mit dabei. Klein Malaica bewies dabei Geschick auf den Skiern, ganz nach dem Papa. Kurzfristig absagen musste diesmal hingegen der „Special Guest“, Hans-Joachim Stuck. Der Motorsportfunktionär aus Deutschland, der zwischen 1974 und 1979 in der Formel 1 an den Start gegangen war, konnte aufgrund anderweitiger Verpflichtungen nicht nach Sulden kommen. Bekannte Gesichter, die bei der Skitestwoche auch diesmal nicht fehlen durften, waren etwa Lokalmatador Gustav Thöni, der mehrfache Ski-Europacupsieger und Vizweltmeister Ernst Riedlsperger oder der ehemalige Biathlet Werner Kiem aus Latsch, der mit der „Azzurri“-Staffel 1988 Olympia-Bronze holte und auch in der Organisation der Woche mittlerweile tatkräftig mitwirkt.
Immer mehr Skier
In Sachen Organisation zeichnet sich auch seit jeher Mark Thöni aus. Der Suldner leitet seit 22 Jahren das Testcenter. Was sich in den vergangenen Jahren änderte? „Anzahl und Arten der Skier haben von Jahr zu Jahr zugenommen“, betonte er. Seit zwei Jahren gebe es zudem eine professionelle Skischuh-Ausgabe. Experten kümmern sich um den passenden Schuh zum jeweiligen Ski. „Diesmal standen 540 paar Skier aller Namhaften Marken zur Verfügung“, erklärte Thöni. Zudem gab es im Testcenter bis zu 250 Skischuhe der verschiedensten Marken. Auch Helme und Brillen konnten getestet werden. Ralf Kühlkamp, besser bekannt als „Dr. Ski“, lobte die einmal mehr idealen Bedingungen in Sulden. „Phantastische Pisten im November“, so Kühlkamp, Testleiter im SkiMAGAZIN. Die Testberichte in der Zeitschrift sowie die vielen Berichte über die „Suldner Promis“ in zig weiteren Medien sorgen seit jeher für einen nachhaltigen Werbeeffekt.