Die Flur Konfall bezeichnet jenen Abschnitt des Saldurbaches zwischen Wildbachsperre und Vintschger Museum. Das Kraftwerkhaus soll auf der orografisch rechten Seite entstehen.
Martha Innerhofer wird als 3. Vertreterin des Gemeinderates dem Verwaltungsrat der Konfall Konsortial GmbH angehören.

Wirtschaftsmotor Kraftwerksbau 

Einstimmigkeit war ein auffallendes Merkmal der Ratssitzung vom 20. Mai.

Publiziert in 19 / 2021 - Erschienen am 27. Mai 2021

Schluderns - Bürgermeister Heiko Hauser eröffnete die wahrscheinlich letzte Ratssitzung per Videokonferenz mit der Ankündigung, dass der Ausschuss die Sitzungen im Ratssaal abhalten und der Gemeinderat im Kulturhaus zusammenkommen werde. Gemeindesekretär Christian Messmer präsentierte die Abschlussrechnung der Gemeinde. Dem Feuerwerk an Zahlen, Berechnungen, Zuweisungen und anderen Details war ein Verwaltungsüberschuss von 954,215 Euro zu entnehmen. Daraus verwendet wurden bereits 76.000 Euro als Anteil der Gemeinde am Gesellschaftskapital der „Wasserkraftwerk Konfall Konsortial GmbH“. Eine sehr komplexe Angelegenheit kommentierte Bürgermeister Hauser die Abschlussrechnung. Aber es gehe alles mit rechten Dingen zu, beruhigte er, als eine Gemeinderätin gestand, nicht sehr viel verstanden zu haben. Zur Abschlussbilanz der Einrichtung Kulturhaus wies Sekretär Messmer auf das Defizit aus dem letzten Jahr hin. Ein solider Kassastand von 12.863 Euro sei geblieben, weil man die Heizungsspesen nicht aufrechnen musste. 

Konfall und die Frauenquote

Mit Punkt 7 „Ernennung Verwaltungsräte sowie Änderung Aufsichtsorgan der Wasserkraftwerk Konfall Konsortial GmbH“ setzte man eine Forderung von Rat Edwin Lingg um. Dem Gemeinderat Schluderns stehe die Mehrheit im Aufsichtsrat zu, wenn er schon 76% der Anteile halte. Daraufhin sei es zu einer Satzungsänderung gekommen, schilderte der Bürgermeister den Stand der Dinge. Mitte Mai sei die Satzung in Kraft getreten. Damit könne der Gemeinderat Ausschuss- oder Ratsmitglieder für den Verwaltungsrat vorschlagen. Neben dem Vorsitzenden Alexander Telser (Vinschgauer Energiekonsortium, VEK) und Bernd Stocker (Schludernser Energiegenossenschaft, SEG) seien der Bürgermeister, der zuständige Referent Peter Paul Trafoier und – unter Berücksichtigung der Frauenquote – die Rätin Martha Innerhofer vorgeschlagen. Eine weitere Satzungsänderung betreffe die Präsenz der Rechnungsprüferin Carmen Silvia Zwick. „Wir möchten schon ab den 20. März 2022 in Betrieb gehen“, sagte Bürgermeister Hauser. Den Anschluss am Wasserschloss Muntetschinig habe die Alperia bereits errichtet. Die Druckleitung sei an die Firma Tiefbau Hofer vergeben worden; sie wolle im Juli mit den Arbeiten beginnen. Es sei bereits ein 500 m langer Forstweg genehmigt worden. Das Forstamt würde ihn nutzen, um nach und nach den für Prozessionsspinner anfälligen Föhrenwald durch Mischwald zu ersetzen. Gleichzeitig könne das Schadholz durch den Sturm Vaia abtransportiert werden. Drei Südtiroler und eine Nordtiroler Firma hätten Angebote für die thermoelektrischen Anlagen eingereicht. Für den Bau des Kraftwerkhauses rechne man mit mehreren Angeboten Ende Mai, sodass Anfang Juni schon die Arbeiten vergeben werden. Derzeit sei man dabei, die Konzession zu beantragen. 

Der Schludernser Skiberg

Neben Bilanzen und Kraftwerkbau wurde in der Sitzung der Dienst „Mietwagen mit Fahrer“ geregelt und der Gemeinde Schluderns für fünf Jahre ein Gebrauchsrecht auf der Plantapatsch-Hütte am Watles eingeräumt zusammen mit den Gemeinden Taufers im Münstertal, Glurns und Mals. Sekretär Messmer legte darauf Wert hinzuweisen, dass es sich nicht um eine Beteiligung handle, sondern um ein fünf Jahre währendes Nutzungsrecht an einem Skikursraum für Kinder. „Schließlich ist der Watles auch unser Skiberg“, ergänzte Bürgermeister Hauser. „Unserer Jugend hat man dort die Skiausrüstung und die Skikarten zur Verfügung gestellt.“ Hauser blickte auf die Covid-Situation in der Gemeinde zurück, die er als entspannt bezeichnete. Im Zusammenhang mit den Straßennamen zu den Berghöfen dankte er den Räten Amrei Burger und Roman Telser für ihre Hilfe. Eine Arbeitsgruppe werde demnächst über Möglichkeiten berichten, die Bewohner des Altersheimes in der Umbauphase entweder in die Alte Mühle oder ins Hotel Saldur auszusiedeln. Vor 2024 sei mit Baubeginn des Altersheimes aber nicht zu rechnen. Hauser erwähnte auch den Zeitplan am Wohnungsbau in der Finstergasse. Bezüglich Einfahrt Meraner-Straße sei ein Landesbeitrag von 430.000 Euro zugesichert worden; die Fertigstellung sei noch für 2021 angedacht. Für Juli sollen die Arbeiten an der Kühlzelle der Jäger vergeben werden. Es gäbe Beiträge über „Terra Retica“ für einen Löschwasserteich im Föhrenwald bei Spondinig. Unbedingt Gedanken machen müsse sich eine Arbeitsgruppe über die Verwendung des Bahnwärterhauses („Vespahaus“), das an die Gemeinde übergehen werde. Es wurde die Studie zum Wasserverbrauch in Gschneir und zur Schüttungsmenge der dortigen Quelle vorgestellt. Nur ein Drittel der Wassermenge würde verbraucht, wenn alle Betriebe erweitert würden. Andreas Hauser staunte über die vorhandene Wassermenge und hielt den Urangehalt für das eigentliche Problem. Bei der nächsten Sitzung – um den 22. Juni – werde auch die neue Baukommission eingesetzt und eine Musterbauordnung genehmigt, beschloss Bürgermeister Hauser den Punkt Allfälliges. 

Günther Schöpf

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