Redakteur Wolfgang Thöni und Elke Ziernhöld, die Geschäftsführerin der Bezirksmedien GmbH
Klaus Wallnöfer, der Direktor des Schulsprengels Graun

Willkommen zurück

Schulsprengel Graun und „Oubrwint“ als Themenschwerpunkte beim 18. Treffen des Wirtschaftsbeirates

Publiziert in 34 / 2020 - Erschienen am 6. Oktober 2020

St. Valentin a.d.H. - Nach einer mehrmonatigen Auszeit wegen der Covid-19-Pandemie hat sich der Wirtschaftsbeirat der Raiffeisenkasse Obervinschgau am 29. September erstmals wieder getroffen. Das Motto des 18. Treffens, das im Kulturhaus von St. Valentin a.d.H. stattgefunden hat, hieß daher nicht zufällig „Willkommen zurück“.  Im ersten Teil des Treffens referierte Schuldirektor Klaus Wallnöfer über den Schulsprengel Graun und hob dessen Bedeutung für die Gesellschaft und heimische Wirtschaft hervor. Aufgabe der Schule sei es, „Bedingungen dafür zu schaffen, das erfolgreiches Lernen gelingen kann.“ Als pädagogische Schwerpunkte der nächsten 3 Jahre nannte Wallnöfer den künstlerischen Ausdruck, die Vielfalt der Sprachen und die digitalen Medien. Die 4 Grundschulen in Reschen, Graun, Langtaufers und St. Valentin sowie die Mittelschule in St. Valentin und die Erlebnisschule in Langtaufers werden derzeit von 238 Schülerinnen und Schülern besucht. Mit insgesamt 45 Lehrpersonen sowie 15 Mitarbeitenden (Verwaltung und Hilfspersonal) ist der Schulsprengel einer der größten Arbeitgeber in der Gemeinde. Dass die Erlebnisschule, die kürzlich das 20-jährige Bestehen feierte, ein besonderes Erfolgsmodell darstellt, belegte Wallnöfer mit Zahlen und Fakten. So wurden etwa im Zeitraum von 2003 bis 2019 Einnahmen und Ausgaben in Höhe von jeweils über 8 Millionen Euro generiert. Zu den Akteuren der Erlebnisschule gehören 4 Gastbetriebe, 6 Fuhrunternehmen, 7 Bauernhöfe und 15 Mitarbeitende. Die jährliche Zahl der Schülerinnen und Schüler beläuft sich auf ca. 2.500, die jährliche Wertschöpfung auf rund 450.000 Euro. Nicht unerwähnt ließ der Direktor auch den Werbeeffekt, der durch die Erlebnisschule für das Gebiet erzielt wird.

Pläne für die Zukunft

Damit der „helle Stern in der Südtiroler Bildungslandschaft“ weiterhin leuchten kann, braucht es aber nicht nur einen Umbau am derzeitigen Gebäude der Erlebnisschule, sondern auch zusätzliche Räume, die im nahegelegenen Gruberhaus in Grub eingerichtet werden sollten. Geht es nach dem Wunsch der Gemeinde, soll das Gruberhaus vom Land angekauft werden. Ein Teil des Gebäudes soll der Erlebnisschule zur Verfügung gestellt werden und in einem weiteren Teil könnte man laut Klaus Wallnöfer ein Angebot für Kinder und Jugendliche schaffen, „die es schwierig haben.“ Gedacht werde an ein Time-out-Modell für Kinder und Jugendliche, die zum Beispiel die Schule abgebrochen haben oder aufgrund schwieriger Familienverhältnisse eine besondere Betreuung brauchen. Wie sich bei der Diskussion zeigte, ist der Bedarf an einem solchen Time-out-Modell für Grund-, Mittel- und Oberschüler aus dem Vinschgau durchaus gegeben.

Visionen für den „Oubrwint“

Das zweite Thema des Treffens war der „Oubrwint“, das Gemeindeblatt der Gemeinde Graun. Elke Ziernhöld, die Geschäftsführerin der Bezirksmedien GmbH, blickte auf die Entstehung und Entwicklung des 1992 gegründeten Gemeindeblattes zurück. Der „Oubrwint“ sei grundsätzlich als Mitteilungsblatt der Gemeinde zu verstehen: „Das Blatt gehört der Gemeinde, wir als Bezirksmedien GmbH bringen es seit einigen Jahren im Auftrag der Gemeinde heraus und kümmern uns sozusagen als Dienstleiter der Gemeinde um die redaktionelle Arbeit, die Gestaltung, den Versand und weitere Aufgaben.“ Großen Dank zollte Ziernhöld der Raiffeisenkasse Obervinschau, dem Hauptsponsor. Der Redakteur Wolfgang Thöni wartete mit einer Reihe von Ideen und Vorschlägen für die Zukunft des Gemeindeblattes auf, etwa mit dem Vorschlag, die Anzahl der Ausgaben - derzeit sind es 6 pro Jahr - aufzustocken. Außerdem könnten mehr Informationen aus dem Gemeindeausschuss und dem Gemeinderat im „Oubrwint“ Platz finden. Auch an Seiten mit Informationen aus den Fraktionen werde gedacht sowie an eigene Seiten für die Bereiche Sport, Kinder, Schule, Vereine und Portraits. Bei der Diskussion wurde u.a. angeregt, die Senioren nicht zu vergessen. Markus Moriggl, der Direktor der Raika Obervinschgau, blickte kurz auf die Corona-Krise zurück: „Keine Branche und niemand von uns war auf Situationen wie diese vorbereitet. Es gab keinen Notfallplan.“ In den Gemeinden Graun und Mals habe die Pandemie „die Top-Saison, auf die wir zusteuerten, abrupt beendet.“ Pessimistisch gab sich Moriggl aber dennoch nicht: „Diese Zeit bietet uns auch die Chance, aus Situationen wie diesen zu lernen.“ Gekonnt moderiert hat das gut besuchte Treffen, zu dem auch der neue Bürgermeister Franz Prieth gekommen war, Matthias Theiner.

Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.