Wie kann der Apfelanbau rentabler werden?

Publiziert in 6 / 2024 - Erschienen am 26. März 2024

VINSCHGAU/MERAN - Der Bezirk Meran-Vinschgau des Vereins der Absolventen Landwirtschaftlicher Schulen (ALS) veranstaltet jährlich im Frühjahr Fachvorträge rund um den Apfelanbau in Südtirol. Rund 200 Interessierte folgten unlängst der Einladung des Obmanns Christian Mantinger zum Thema „Wie kann der Apfelanbau rentabler rentabler werden?“ in die Kellerei Meran. Im ersten Teil des Abends stellten Klaus Kapauer vom ALS, Christian Gruber vom ROI Team Consultant und Udo Giacomozzi von der Software Firma Smart Farmer das Projekt „Benchmark ALS“ vor. Ziel des Projektes ist es, durch konsequente Datenerfassung und Analyse im Obstbau Vergleichswerte für die teilnehmenden Betriebe zu schaffen. Die Analyse zeigt die Rentabilität der Betriebe im Vergleich zueinander auf. Der Vorteil liegt darin, dass die Projektteilnehmer anhand der Vergleichsdaten Optimierungen in der eigenen Betriebsführung vornehmen können und ein anonymer gegenseitiger Vergleich möglich ist. Anschließend folgte ein Fachreferat von Walter Pardatscher (Direktor VOG) und Martin Pinzger (Direktor VIP) über Verbesserungsmöglichkeiten im Produktionsprozess und in der Vermarktung. Pardatscher sprach über die Prozessoptimierung in den Obstgenossenschaften und über die ausschlaggebenden Qualitätsfaktoren der Einlagerung der Ernte. So sollen Ausfälle und Qualitätsmängel in der Einfuhr vermieden und Kosten gesenkt werden. Dabei werden Parameter wie Kaliber, Farbe, Druck, Zucker und Druckstellen erfasst und die Äpfel effizient laut den Indikatoren eingelagert. Durch gezielte Investitionen in der Lagerung, wie z.B. das Hochregallagersystem kann auf gezielte Kundenanforderungen eingegangen werden. Auch sind so Einsparungen im Energieverbrauch im Sinne der Nachhaltigkeit möglich. Moderne Abpackungsanlagen können dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken und Kosten reduzieren. Pinzger erklärte im Anschluss die Vermarktungsziele und die Verkaufsstrategie der Obstbauverbände. Dabei ging er auf die verschiedenen Sorten und die aktuellen Anbauempfehlungen ein, um den immer komplexer werdenden Kundenwünschen gerecht zu werden. Durch das breite Spektrum an Sorten, Klassifizierungen und den Rundumservice gebe es einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. „So können die produzierten Mengen gewinnbringend international exportiert werden”, erklärte Pinzger. Dabei hob er hervor, dass die Umsetzung der Strategien langfristig zu betrachten seien. Zeit, Vertrauen und das Mitwirken der Mitglieder seien dafür die Voraussetzung.

Redaktion

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