Pater Anselm Krieg (links) und Meteorologe Günther Geier bei der historischen Wetterstation.

Wetterdaten faszinieren: Damals wie heute

Publiziert in 12 / 2024 - Erschienen am 2. Juli 2024

Marienberg - Am 14. Juni ging der Euregio-Wetterbericht nach einer Vorstellung im Rahmen des Euregio-Treffens online: Passend dazu wurde den Medien auch die historische Wetterstation des Stifts Marienberg präsentiert. Seit 1856 notieren die Patres im Kloster die Temperatur, Niederschlagsmengen und Schneehöhe. Pater Anselm Krieg schreibt die Daten auf, notiert einmal am Tag die Minimal- und Maximaltemperatur. „Dies nimmt täglich etwa 20 Minuten in Anspruch, im Winter bei Schnee auch mal eine halbe Stunde“, sagte er dem
der Vinschger. Am Ende des Monats schickt er die gesammelten Daten nach Bozen. „Diese Messreihe hier ist wirklich einzigartig, sie wurde fast ungehindert fortgeführt, auch während der Weltkriege“, erklärte Landesmeteorologe Günther Geier. Diese längsten ununterbrochenen Messreihen im Euregio-Gebiet sind laut Geier unter anderem für die Klimaforschung wichtig. Freilich viel moderner gestalten sich die heutigen digitalen Wetterberichte. Der einheitliche Euregio-Wetterbericht wurde beim Treffen im Benediktinerstift Marienberg vorgestellt. Detail am Rande: Es waren die ersten Sitzungen des Vorstands und der Versammlung, seit Südtirol am 1. Oktober 2023 die Euregio-Präsidentschaft übernommen hatte. Dank der Zusammenarbeit der Wetterdienste stehen die Daten aller Wetterstationen im Euregio-Gebiet zur Verfügung. Dies ermöglicht präzise, ortsspezifische, dreistündige Vorhersagen – online abrufbar unter meteo.report auf Englisch, Deutsch und Italienisch sowie auf der Euregio-Internetseite. Die neuen Gemeindewettervorhersagen werden auch in die Wetterseite des Landes Südtirol und auf Meteotrentino integriert. „An diesem historischen Ort schlagen wir ein modernes Kapitel der Wettervorhersage auf – mit einem Mehrwert für alle, die in der Euregio leben, arbeiten oder ihre Freizeit verbringen. Zudem macht die Wetterkarte die Euregio auch geografisch sichtbar“, betonte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, der derzeit gleichzeitig Euregio-Präsident ist.

Michael Andres

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