Projektvorstellung mit Helmut Fischer, Werner Tscholl, Georg Bauer und Sekretär Georg Schuster (v.l.)

Von Friedhofsruh‘, Wasserdruck und Datenbahn

Publiziert in 10 / 2017 - Erschienen am 22. März 2017

Latsch - Neben der Genehmigung des Protokolls und dem Punkt Allfälliges hatten die stark gelichteten Reihen der Latscher Gemeinderäte gerade Mal drei Tagesordnungspunkte abzuarbeiten. Unter anderem musste der Vorsitz in der Friedhofkommission neu vergeben werden. Man wurde in den eigenen ­Reihen fündig. Auf Vorschlag des zuständigen Referenten Robert Zagler wurde Mauro Dalla Barba, seines Zeichens Kulturreferent, einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Genehmigt werden musste auch der Durchführungsplan für das Zivilschutzzentrum, bevor Bürgermeister Helmut Fischer „externen Experten“ ihre Projekte vorstellen ließ. Den Anfang machte Architekt Werner Tscholl, der sein Konzept für Urnengräber in den Friedhöfen von Latsch, Morter und Tarsch erklärte. „Ich habe das Projekt übernommen, weil es um Gräber geht und nicht um Urnenwände, die gehören nicht zu unserer Kultur“, erklärte er. Er schlage ein Schachtsystem vor, das den Besitzern größtmögliche Gestaltungsfreiheiten belässt. Nur die Höhe des Grabsteins und die Umrandung mit demselben Stein seien vorgeschrieben. Für den Hauptort seien im Norden des Friedhofareals 47, für Morter - rund um die Kapelle - 29 Urnengräber vorgesehen. Wortmeldungen gab es zur Lage der vorgesehenen 22 Gräber in Tarsch. Dort stelle das vermutlich felsige Gelände Probleme dar. Tscholl schlug einen neuen Lokalaugenschein mit Probebohrung vor - gemeinsam mit den Gemeinderäten aus Tarsch. - In Tarsch ist auch das Projekt Nummer 2 „Wasser­speicher mit Wasseraufbereitungsanlage“ angesiedelt. Ingenieur Georg Bauer erwähnte als wichtigsten Grund für den Neubau das geringe Fassungsvermögen von nur 100 bis 110 m3. Allein die Feuerwehr benötige für die Durchfluss-Menge von 20 Litern in zwei Stunden an die 144 m3 Löschwasser. Geplant sei der Bau des Wasserspeichers an einem höheren Standort, um den Druck für alle versorgten Wohnungen zu garantieren. Das Becken mit einem Radius von 12 m sei auf ein Fassungsvermögen von 400 m3 angelegt, 200 m3 für Lösch-, 200 m3 für Brauchwasser. „Speziell die Tarscher haben ein eher aggressives Wasser, daher wird ein Hydro-Calzit-Filter eingebaut.“ Vorgesehen sei ein Kunststofffilter, der nur ein Viertel des Gewichtes eines Inox-Filters habe. Ingenieur Bauer hatte auch das Projekt „Breitbandkommuni­kationsnetz Latsch“ vorzustellen. Im ersten Schritt seien die Verbindungen vom Hauptzugangspunkt, dem POP (Point of presence) am Bahnhof zu den 20 Betrieben in der Industriezone Latsch, zur Mittelschule und zum Zivilschutzzentrum (Feuerwehr und Bergrettung) vorgesehen. Bis auf einen kurzen Abschnitt brauche nicht gegraben zu werden. Im Zuge der Anschlüsse für Fernwärme seien schon Leerrohre verlegt worden. s

Günther Schöpf

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