Volkstanzgruppe im neuen Gewand
Malser Verein freut sich über neue Trachten.
MALS - „Wir tragen die Tracht mit Freude und mit Stolz“, betonte Elisabeth Menghin, die Obfrau der Volkstanzgruppe Mals, am Sonntag, 29. Oktober. Im Rahmen eines Erntedankfestes wurden im Kulturhaus die 21 neuen Trachten der Gruppe vorgestellt. „Der Termin wurde bewusst so gewählt, da ich Danke sagen möchte. Danke an unsere Mitglieder, an die Frauen, die selbst mitgenäht haben, an die Männer, die durch das Organisieren von Festen mitgeholfen haben, die Finanzierung zu stemmen“, so die Obfrau.
Typische Vinschger Trachten
Die Volkstanzgruppe, die heute 34 Mitglieder zählt, wurde im April 2009 gegründet. Damals noch ohne eigene Trachten. „Im Laufe der Zeit beschäftigten wir uns aber mit dem Gedanken, in Trachten zu tanzen“, blickte Menghin zurück. Einige Jahre lang erhielt man von der aufgelösten Volkstanzgruppe aus Schluderns die Kleider. „Dies war sozusagen die Initialzündung“. Der damalige Bürgermeister Uli Veith sicherte eine finanzielle Unterstützung zu. Nun konnten die 12 Frauen- und 9 Männertrachten vorgestellt werden. Finanziert wurden die traditionellen Vinschger Trachten neben der Gemeinde auch vom Land, von der Fraktion sowie mit Eigenmitteln. Typisch etwa ist beim Trachtenmieder der Damen das Petrolblau im Oberteil, die roten Einfassbänder und die petrolblaue Schürze. Beim Mann seien die grüne Juppe, die kinelangen Lederhosen, das rote Leiberl, die grünen Hosenträger und der reich bestückte Gurt hervorzuheben. Menghin selbst hat als gebürtige Burggräflerin übrigens eine dort typische Tracht.
„Schönstes Sonntagsgewand“
Die Tracht habe in Südtirol generell eine große Bedeutung. „Es heißt, sie hat hierzulande die größte Artenvielfalt im gesamten deutschen Sprachraum“, betonte Menghin. Jedes Tal habe sozusagen seine eigene Tracht. Die Malser Gruppe freue sich bereits darauf ihre neuen Trachten bei verschiedenen Anlässen weitum zu präsentieren. „Es ist unser schönstes Sonntagsgewand“, erklärte die Obfrau. Dass sich die Volkstänzerinnen und Volkstänzer bereits bei der „Trachten-Premiere“ pudelwohl fühlten, wurde spätestens bei den ausgiebigen Tanzeinheiten klar. Die Trachten wurden von Hand entworfen und sind individuell wie ihre Trägerinnen und Träger. „Keine Tracht ist wie die andere“, sagte Menghin. Im Rahmen der Erntedank-Messe in der Malser Pfarrkirche wurden die Gewänder von Dekan Stefan Hainz gesegnet.
„Alle waren sehr motiviert“
Für die Frauentracht zeichnete Schneiderin Elisabeth Lindsberger Kofler aus Matsch verantwortlich. „Ihr wart alle sehr motiviert“, lobte die sie Malserinnen, die „fleißig mitgeschneidert hatten“. Es handle sich bei der Vinschger Tracht um eine relativ schlichte Tracht. „Mit einer festlichen Eleganz“, so die Schneiderin. Die Männertracht wurde unter der Leitung von der Matscher Schneiderin Karoline Seidl und der Sarnerin Katharina Stuefer angefertigt. Als bemerkenswertes Detail nannten sie unter anderem den Doppeladler in den Hosenträgern. Die Lederhosen wurden von den Brüdern Norman und Thomas Ventura aus Salurn geschneidert.
„Ergebnis kann sich sehen lassen“
„Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, lobte der Malser Bürgermeister Josef Thurner. Er betonte: „Die schönste Tracht nutzt aber nichts, wenn sie nicht getragen wird“. Und das tue die Volkstanzgruppe. Der Bürgermeister bedankte sich für den wertvollsten Dienst, den der Verein für die Dorfgemeinschaft leiste. Viel Lob gab es auch seitens des zweiten Vorsitzenden der Südtiroler Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Volkstanz Klaus Tappeiner. „Von alleine passiert nichts“, unterstrich er die aktive Arbeit des Vereins. Die Tracht stehe für Identität und Heimat. „Sie gehört dazu. Schaut drauf und pflegt sie“, so Tappeiner.