In der Bezirksgemeinschaft erfolgte bei einer Vorstellung des Projekts der offizielle Startschuss.
Einige der Projektpartner (v.l.): Projektleiterin Barbara Wopfner, Leonhard Voltmer (Caritas/Beratung), Roselinde Gunsch, Ines Simbrig, Sadbhavana Pfaffstaller (beide Eurac/Monitoring), Anna Kröss (GWR/Koordination) und GWR-Obmann Josef Günther Mair.

Viel mehr als Wohnen

Startschuss für das soziale Projekt „Inclusio MeWo 2.0“.

Publiziert in 17 / 2024 - Erschienen am 24. September 2024

SCHLANDERS - „Mehr als Wohnen“, kurzum „MeWo“, so der Name des ESF-Projekts, welches in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt werden konnte. Auf diesen Erfolg und auf diese Erfahrungen gelte es aufzubauen, wie es bei der Vorstellung und dem offiziellen Startschuss des Folgeprojekts „Inclusio MeWo 2.0“ am 10. September in der Bezirksgemeinschaft Schlanders hieß. „Die Projektpartner sind die gleichen geblieben. Die Chemie stimmt“, erklärte Projektleiterin Barbara Wopfner von der Bezirksgemeinschaft. „Viele Netzwerkpartner garantieren den Erfolg“, unterstrich auch die Präsidentin der Bezirksgemeinschaft, Roselinde Gunsch.

Umfassende Unterstützung

Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau fungiert als Trägerin des Projekts, Partner sind die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW) Sarntal, die Caritas und die Eurac. Während das erste Projekt auf Menschen mit Migrationshintergrund aufgebaut war, sollen nun konkret auch Menschen mit psychischen Erkrankungen und Menschen mit Behinderung miteinbezogen werden. Das Projekt verfolgt das Ziel, die akute Wohnungsnot zu bekämpfen und eine umfassende Unterstützung für die Teilnehmenden in den verschiedenen Lebensbereichen zu bieten. Vor allem für die oben genannten Personengruppen sei die Situation oft schwierig. Es brauche eine Begleitung, Wohnraum stehe, auch dank dem Wobi, zur Verfügung.

Querschnittsthema in der Gesellschaft

Ein Ziel sei es, „das Wohnen als Querschnittsthema in der Gesellschaft aufzugreifen“, erklärte Barbara Wopfner. Es gelte, die Netzwerkarbeit zu intensivieren, neue Lösungsansätze zu finden und die Sozialarbeit für die künftigen Herausforderungen zu rüsten. Das Wohnen sei bereits ein Ziel, das einiger Entwicklungsschritte zuvor Bedarf. Alltägliche Kompetenzen, Voraussetzungen und Vorwissen werden benötigt, um sich auf Wohnungssuche zu begeben und ein positives Zusammenleben anzustreben. Daher brauche es einen mehrstufigen integrierten Ansatz, der die folgenden Themen berücksichtigt: Bildung, Sprache, Arbeit, Gesundheit, Autonomie sowie Kulturkompetenzen. Für das Projekt, das auf zwei Jahre ausgelegt ist, gab es insgesamt 978.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus). Die Anlaufstelle, die im Rahmen des Projekts eingerichtet wird, soll umfassende Beratung und Begleitung in Fragen der Wohnungssuche und -erhaltung bieten, aber auch darüber hinaus. Neben der Unterstützung bei der Wohnungssuche, gibt es eine Rechtsberatung, Bildungs- und Schulungsangebote – unter anderem Kurse zu Finanzierungen, Sprachkurse, kultursensible Aufklärungen usw. – sowie Unterstützungsmaßnahmen im Bereich der Arbeitssuche.

Viel Bedarf

Beim ersten Projekt nahmen rund 215 Menschen die verschiedenen Dienste und Kurse in Anspruch, einige Lösungen konnten gefunden werden. Der Bedarf an solchen Initiativen sei somit da. „Seit drei Monaten warten wir auf den heutigen Punkt. Nun ist das Geld da und wir können loslegen. Die Mitarbeitenden sind bereits motiviert“, freute sich Barbara Wopfner. Betont wurde bei der Vorstellung des Projekts auch, dass es sich um ein nachhaltiges Projekt handle, dass nicht erst initiiert wurde sobald das Geld da war. Es werde eine laufende Tätigkeit der Bezirksgemeinschaft im sozialen Bereich unterstützt, die so intensiviert werden könne.

Michael Andres

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