Verantwortung für die Gesellschaft
Zwei WK-Sektionen sowie lvh stellen sich vor.
St. Valentin a.d.H. - „Sowohl das Weiße Kreuz, als auch der Wirtschaftsverband für Handwerker und Dienstleister lvh tragen eine gesellschaftliche und soziale Verantwortung, wenngleich auf unterschiedlichen Ebenen.“ So eröffnete Markus Moriggl, der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau, das 20. Treffen des Wirtschaftsbeirates der Raika Obervinschgau, das am 21. September im Kulturhaus in St. Valentin a.d.H. stattgefunden hat. Gerhard Stecher, der Leiter der Sektion Vinschgauer Oberland des Weißen Kreuzes, stellte einleitend das Leitbild, die Grundsätze und die Organisationsstruktur des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz vor. Ein Grundpfeiler der Hilfsorganisation, die hauptsächlich im Rettungsdienst, Krankentransport und Zivilschutz tätig ist, sind die Freiwilligen. Dass deren ehrenamtliche Tätigkeit unersetzlich und unbezahlbar ist, zeigte sich, als Luis Pobitzer, der Leiter der WK-Sektion Mals, und die Dienstleiter Peter Kofler (Mals) und Franz Punter (Vinschgauer Oberland) mit Zahlen und Fakten aufwarteten.
Die Freiwilligen sind das Herz
In der Sektion Mals arbeiten fast 100 Freiwillige mit, in der Sektion Vinschgauer Oberland sind es über 50. In beiden Sektion werden fast 70% der insgesamt geleisteten Stunden von Freiwilligen erbracht. Im Vorjahr führte das Weiße Kreuz Mals 3.883 Krankentransporte durch und wurde von der Landesnotrufzentrale zu 1.039 Rettungseinsätzen gerufen. Bei der Sektion Vinschgauer Oberland waren es 1.583 Transporte und 422 Rettungseinsätze. Gut aufgestellt sind die zwei Sektionen mit ihren modernen Sitzen in Mals und Graun auch in Bezug auf den Nachwuchs (Jugendgruppen) und den Fuhrpark.
Fast 10 Mal um die Erde
Insgesamt wurden im Vorjahr von den Teams der 2 WK-Sektionen 392.676 Kilometer zurückgelegt. Das entspricht fast 10 Runden um die Erde. Stark ins Gewicht fallen mit über 70.000 Kilometern die Langstreckentransporte (ADAC) der Sektion Vinschgauer Oberland. Ungebrochen groß ist in den Einzugsgebieten beider Sektionen die Zahl der WK-Mitglieder: über 2.280 in der Sektion Mals und über 740 in der Sektion Graun. „Auch im Gebiet von Nauders helfen wir aus, wenn wir Anfragen von der Zentrale in Innsbruck erhalten“, informierte Franz Punter. Umgekehrt funktioniere das leider nicht, „weil dazu der politische Wille in Bozen fehlt.“
Das Handwerk im Vinschgau
Einen gediegenen Einblick in das Handwerk in Südtirol und speziell im Vinschgau gewährte Günther Platter aus Prad, der Obmann des lvh-Bezirks Obervinschgau. Eingangs führte er in die Tätigkeiten und Dienstleistungen des Verbandes ein, der landesweit kapillar verankert ist. Welchen wirtschaftlichen Stellenwert das Handwerk im Vinschgau einnimmt, veranschaulichte Platter auch mit Zahlen: im Bezirk Obervinschgau beschäftigt das Handwerk derzeit mit 414 Betrieben knapp 1.700 Personen, im Untervinschgau sind es bei 484 Betrieben rund 1.600. Das Hauptziel des Verbandes ist die Vertretung der Belange des Handwerks und der Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe. Als aktuelle Schwerpunktthemen des lvh nannte Platter die Kooperationen im Handwerk, die Nachhaltigkeit, die Professionalisierung und das Vergabewesen. Das Ziel von Kooperationen sei es vor allem auch, zu Aufträgen in den Gemeinden zu kommen. Nicht kurz ist auch die Liste der Herausforderungen: öffentliche Aufträge, Abbau der Bürokratie, übergreifende Zusammenarbeit. Weiterhin ein großes Anliegen sei dem Verband das Lehrlingswesen. Leider komme es nicht selten vor, dass ausgebildete Handwerker im Ausland Arbeitsstellen annehmen. Bei der von Matthias Theiner moderierten Diskussion wurde den Handwerksbetrieben mehrfach bescheinigt, dass sie hochprofessionell arbeiten und mit bester Qualität überzeugen.