Talstation soll rundum erneuert werden
Schnalstal - Die Gletscherbahn in Kurzras, errichtet 1975, sowie der in die Jahre gekommene Bereich der Talstation werden den aktuellen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Die Schnalstaler Gletscherbahnen AG plant daher eine umfassende Verbesserung und Modernisierung der Infrastruktur sowohl für den Betrieb als auch für die Skigäste. Das Projekt für die Erneuerung der Seilbahntechnik samt Steuerung und Seilen ist genehmigt und so gut wie umsetzungsreif. Wie der Schnalser Bürgermeister Karl Josef Rainer bei der Gemeinderatssitzung am 1. März im Vereinshaus in Karthaus informierte, werden unter anderem die Zu- und Abgänge neu organisiert. Der Zugang aus Kurzras soll gemeinsam mit einer neuen Skibushaltestelle im Bereich des überbauten Bachs erfolgen. Die Kassen werden zum Vorplatz hin neu ausgerichtet. Die Erschließung für die Fahrgäste führt vom Vorplatz über eine Rolltreppe zu einer großzügig überdachten, windgeschützten Warte-Rampe. Die Talfahrer werden künftig bergseitig zusammengeführt und über den Erschließungsbereich - am Nachmittag mit umgeschalteter Rolltreppe - wieder zum Vorplatz geleitet. Womit sich der Gemeinderat am 1. März befasste, war aber nicht dieses bereits genehmigte Seilbahnprojekt, sondern eine Abänderung des Bauleit- und Landschaftsplans im Zusammenhang mit geplanten Neuerungen im Umfeld der Talstation und der damit einhergehenden Erweiterung der Zone für Infrastrukturen in Skigebieten (IS-Zone). Geplant sind unter anderem die Errichtung von 40 unterirdischen Parkplätzen für die Mitarbeitenden, der Bau von Werks- und Lagerräumen für die Pistenfahrzeuge und andere Maschinen, sowie die Errichtung von Räumen für Skiverleih, Skidepot, Skiservice und für die Skischule. Auch eine Erhöhung des Bauindexes von 1,5 auf 2,8 Kubikmeter pro Quadratmeter ist vorgesehen, um das neue Seilbahngebäude an die Voraussetzungen einer modernen Aufstiegsanlage anzupassen. „Die Gutachten für die Projekte im Umkreis der Talstation sind generell positiv ausgefallen“, sagte Karl Josef Rainer. Die Landeskommission für Raum und Landschaft habe allerdings Bedenken geäußert. Die Kommission erkenne zwar die Notwendigkeit der Modernisierung der technischen Infrastrukturen und der Schaffung einer Möglichkeit zur Unterbringung der Skifahrer an, stelle aber fest, dass sich der Standort in einem hochalpinen Bereich befinde, „wo es vor allem mit der Landschaft und den baulichen Eingriffen behutsam umzugehen gilt.“ Die Neuabgrenzung der IS-Zone erachtet die Kommission als zu großzügig und die Tiefgarage als überdimensioniert. „Das sehen wir im Ausschuss nicht so“, sagte der Bürgermeister und verwies auf den Beschluss, mit dem der Ausschuss am 11. Jänner 2023 die Bauleitplanänderung auf Antrag der Schnalstaler Gletscherbahnen AG eingeleitet hatte. Die anwesenden Gemeinderatsmitglieder machten sich die Argumentation des Ausschusses zu eigen und genehmigten das Abänderungsverfahren einstimmig. „Nun liegt die Entscheidung bei der Landesregierung“, so der Bürgermeister und verwies darauf, dass auch noch ein Durchführungsplan zu erstellen ist. Karl Josef Rainer - und nicht nur er - hofft, dass alle Maßnahmen, in die mehrere Millionen Euro investiert werden, planmäßig im Zeitraum von Mitte April bis Weihnachten umgesetzt werden können: „Während dieser Zeit ist die Gletscherbahn geschlossen und wir wissen alle, was es für das Tal bedeuten würde, wenn das Skigebiet nicht zum erhofften Zeitpunkt geöffnet werden könnte.“