Fraktionspräsident Oswald Angerer
Sollte es tatsächlich zu einer Seilbahn-Variante kommen, hätten sowohl die Schrägbahn (im Bild), als auch die Straße als Transportmittel ausgedient.

Studie für zwei 40-Tonnen-Seilbahnen

Publiziert in 39-40 / 2021 - Erschienen am 23. November 2021

Laas - „Es braucht ein schlüssiges und von einer breiten Mehrheit getragenes Gesamtkonzept“. Das sagte Oswald Angerer, der Präsident der Fraktion Laas, vor etwas mehr als einem Jahr zum Abschluss einer mehrstündigen Diskussion in der Produktionshalle der Lasa Marmo. Im Mittelpunkt standen die Themen Marmorabbau und Marmortransport. Die Lasa Marmo hatte u.a. dafür plädiert, eine neue, ca. 3,7 Kilometer lange Forststraße für die Erschließung des Jennwandbruchs zu errichten. „Eine Straße in diesem Gebiet kommt für uns nicht in Frage“, bestätigte Oswald Angerer am Wochenende auf Anfrage des der Vinschger. Nachdem die Schrägbahn im Herbst 2019 aus Sicherheitsgründen sillgelegt werden musste und der Abtransport der Blöcke über die Straße mit Belastungen verbunden ist, in erster Linie für die Anrainer, werde nun an eine Seilbahn-Lösung gedacht. Ende Oktober hat das Verwaltungskomitee der Eigenverwaltung beschlossen, den Techniker Erwin Gasser mit der Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie „zur Errichtung von zwei Materialseilbahnen zu je 40 Tonnen für den Abtransport der Marmorblöcke aus den Brüchen im Laaser Tal“ zu erstellen. Eine Seilbahn soll vom Weißwasserbruch zur Talstation der Schrägbahn führen. Eine zweite Seilbahn könnte dann bei der Bergstation der ersten „andocken“ und in Richtung Jennwandbruch führen, „sofern dieser Bruch in Zukunft erschlossen wird“, präzisiert Angerer. In den vergangenen Monaten habe es Aussprachen mit der Gemeindeverwaltung, mit politischen Vertretern des Landes, den Bruchbetreibern und den Verantwortlichen des Nationsparks gegeben. Der Fraktionspräsident sieht in einer Seilbahn-Lösung die umweltfreundlichste Transport-Variante. „Angesichts des Klimawandels sind wir aufgerufen, auch im Kleinen die richtigen Schritte in Richtung mehr Umweltschutz zu setzen.“ Für die Studie wurden Gesamtausgaben in Höhe von ca. 50.000 Euro genehmigt. Zu einem der größten Knackpunkte der angedachten Seilbahn-Variante dürfte die Finanzierung werden. Und auch auf die Reaktion der Nachbargemeinde Schlanders, der Fraktion Göflan und der Göflaner Marmor GmbH darf man gespannt sei. Der Göflaner Marmor wird über die Straße zu Tal gebracht.

Josef Laner

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