Bei der Jubiläumsfeier auf dem Goaßplatz in Tschengls.

Stark im Dorf verwurzelt

Publiziert in 24 / 2015 - Erschienen am 30. Juni 2015
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Tschengls. Buch „Zwischen Wasser und Feuer“ vorgestellt. Tschengls - Seit 125 Jahren setzt sich die Freiwillige Feuerwehr Tschengls ehrenamtlich zum Wohl der Bevölkerung ein. Wie stark die Feuerwehr auch heute noch im Dorf verwurzelt und verankert ist, zeigte sich am 21. Juni beim Festgottesdienst mit Pfarrer Alois Oberhöller auf dem Goaßplatz in Tschengls und beim ­anschließenden Festakt zum 125-jährigen Bestehen der Feuerwehr. Mit derzeit 46 Mitgliedern sowie einer zeitgemäßen Ausrüstung ist die Feuerwehr Tschengls für Ernstfälle unterschiedlichster Art bestens vorbereitet. Die Gründung der Feuerwehr war 1890 vom damaligen Pfarrer Anton Lintner ausgegangen. Fünf Jahre vorher waren viele Familien durch einen Großbrand in arge Not geraten. „Die damals aus der Taufe gehobene Form der Selbsthilfe hat bis heute überlebt und ist moderner als je zuvor“, sagte Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler in seiner Festrede. Auch Bürgermeister Andreas ­Tappeiner, Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp, Fraktionspräsident Christian Tscholl sowie Stephan Kostner, der Präsident-Stellvertreter des Feuerwehrbezirks Untervinschgau, verwiesen auf den wertvollen, unverzichtbaren, professionellen und verlässlichen Dienst, den die Feuerwehr das ganze Jahr über rund um die Uhr freiwillig für die Gemeinschaft erbringt. Professionell und verlässlich „Das Einsatzspektrum, das Gefahrenpotential und auch die Hilfsmittel haben sich in den vergangenen 125 Jahren zwar stark geändert, doch es ist immer noch der Mensch, der die Mittel einsetzt und mitunter seine eigene Gesundheit oder gar sein Leben auf das Spiel setzt, um anderen zu helfen“, sagte Gapp. Zu den Ehrengästen zählten auch Regionalassessor Sepp Noggler, der frühere Feuerwehrbezirkspräsident Franz Tappeiner, die Vizebürgermeisterin Renate Weiss, der für Tschengls zuständige Gemeindereferent Johann Thurner und weitere Gemeindevertreter sowie Abordnungen von Feuerwehren aus dem Gemeindegebiet und darüber hinaus. Mehrfach gedankt wurde dem Tschenglser Feuerwehrkommandanten Georg Riedl, seinem Stellvertreter Florian Peer, den weiteren Ausschussmitgliedern sowie allen Wehrleuten.Der Bürgermeister hob vor allem die umsichtige, menschliche und kameradschaftliche Führung der Feuerwehr hervor. Georg Riedl seinerseits dankte ebenfalls ­allen Feuerwehrkameraden, deren Frauen und Familien sowie der gesamten Bevölkerung. Viel Lob gab es auch für die Festschrift, die zum Jubiläum mit Unterstützung des Landes, der Gemeinde und der Raiffeisenkasse Laas erschienen ist. Eigentlich muss man von einem Buch sprechen. Den Autoren Herbert Raffeiner, Erwin Tarneller und Rainer Loose ist es in rund zweijähriger Arbeit gelungen, nicht nur die Geschichte der Feuerwehr, sondern die Entwicklungen der gesamten Dorfgeschichte während der vergangenen 250 Jahre nachzuzeichnen. Der Titel „Zwischen Wasser und Feuer – Leben in Tschengls“ wurde laut Raffeiner nicht von ungefähr gewählt, denn Tschengls wurde in der Vergangenheit, auch in der jüngeren, mehrfach von Murbrüchen und Bränden heimgesucht. Mehr als „nur“ eine Festschrift Zusätzlich zu den Dorfbränden von 1833, 1885 und 1924 wird auch auf die Brandserie der Jahre 1998, 1999 und 2000 eingegangen. Tschengls hat schwierige und entbehrungsreiche Zeiten erlebt. „In entscheidenden Momenten stand das Dorf immer zusammen“, so Raffeiner. Ein eigenes Kapitel ist dem „Dorfrecht Tschengls von 1611 und danach“ gewidmet. Die Festschrift, die zum 100-Jahr-Jubiläum erschienen ist, wurde im Buch integriert. Auch über das „Leben im neuen Jahrtausend“ wird informiert. Professor Rainer ­Loose hat einen Beitrag zum Thema „Bäuer­liche Rechte und dörfliche Ordnung einer Vintschger Gemeinde im vormodernen Staat“ verfasst. Zu diesem Themenkreis hält Loose übrigens am 4. Juli um 20 Uhr im Kultursaal von Tschengls einen Festvortrag. Einen würdigen Rahmen verlieh der gelungenen Jubiläumsfeier nicht zuletzt die Musikkapelle Tschengls, welche den Gottesdienst und den Festakt musikalisch begleitete. Die Kindergarten- und Grundschulkinder hatte die Feuerwehr bereits während des Schuljahres mit den Aufgaben der Feuerwehr vertraut gemacht. Die Kinder hatten Bilder gemalt, die im Zuge der Feier besichtigt werden konnten. Sepp
Josef Laner

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