So sollen sich die erweiterte Seniorenstruktur (im Hintergrund) und die eingeschossige Kindertagesstätte präsentierten.
Im Bild (v.l.): Rafael Alber, Andreas Flora und Michaela Platzer.
Architekt Gianfranco Berardesca
Die Vorstellung der Ergebnisse des Planungswettbewerbes war gut besucht.
Landesrätin Waltraud Deeg

Siegerprojekt ist ermittelt

Erweiterung der Seniorenstruktur in Prad und neue Kindertagesstätte.

Publiziert in 13 / 2023 - Erschienen am 18. Juli 2023

Prad - Das Siegerprojekt für die Erweiterung der Seniorenstruktur in Prad und den Bau einer neuen Kindertagesstätte ist ermittelt. Wie Bürgermeister Rafael Alber bei der Vorstellung der Ergebnisse des Planungswettbewerbes am 13. Juli im Bürgersaal im Rathaus vorausschickte, fußt das Pilotprojekt „Betreutes Wohnen plus“ auf einer Vereinbarung, die im Herbst 2021 zwischen den Gemeinden Prad, Schluderns und Stilfs unterzeichnet wurde. Demnach setzen die 3 Gemeinden 2 Projekte gemeinsam um. Das ist zum einem der Bau des neuen Altersheims in Schluderns, bei dem Prad und Stilfs aufgrund eines vereinbarten Schlüssels mitzahlen, um zum anderen die Erweiterung der Seniorenstruktur in Prad. Es handelt sich dabei um das Pilotprojekt „Betreutes Wohnen plus“, bei dem die Gemeinden Schluderns und Stilfs anteilsmäßig mitzahlen. Bezüglich des Neubaus des Altersheims in Schluderns haben die 3 Gemeinden schon vor einigen Monaten vereinbart, das ursprüngliche Projekt „abzuspecken“ und ein Stockwerk zu streichen, wobei allerdings die dadurch wegfallenden Betten auf die restlichen zwei Stockwerke verteilt werden. Die Gesamtbettenzahl (50) bleibt somit unverändert. Vorgesehen sind nun 38 Einzelbettzimmer und 6 Doppelzimmer. Das Varianteprojekt war infolge der Preissteigerungen notwendig geworden. Im Hinblick auf den Neubau des Heims in Schluderns, für das im Herbst 2021 noch Gesamtkosten in Höhe von rund 15 Mio. Euro prognostiziert worden waren, wurde das ehemalige Hotel „Alte Mühle“ als Ausweichquartier adaptiert. Die Übersiedelung ist bereits erfolgt.

16 zusätzliche Wohneinheiten in Prad

Für die Erweiterung der zentral gelegenen Seniorenstruktur in Prad hatte die Gemeinde einen europaweiten Planungswettbewerb ausgeschrieben und dabei auch vorgegeben, auf dem Areal gleichzeitig eine neue Kindertagesstätte zu planen. Das Pilotprojekt „Betreutes Wohnen plus“ sieht laut der Vizebürgermeisterin Michaela Platzer eine qualitative und quantitative Erweiterung der Seniorenstruktur St. Antonius vor, wobei zusätzlich zu den bestehenden 13 Wohneinheiten für betreutes und begleitetes Wohnen weitere 16 Wohneinheiten neu dazukommen. Das wirklich Neue am Pilotprojekt sei, dass in der neuen Struktur eine 24-stündige Präsenz garantiert wird: „Das heißt, dass auch über Nacht sowie an Wochenenden gewährleistet wird, dass ständig jemand da ist, falls die betreuten oder begleiteten Menschen irgendeine Hilfe brauchen.“ Hierfür soll die Struktur mit Alarm-Sensoren ausgestattet werden. Für den Präsenzdienst über Nacht und an den Wochenenden konnte die Sektion Prad des Weißen Kreuzes gewonnen werden. Geführt werden soll die Struktur von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft, die bereits das Tagespflegeheim führt.

Zwei vollwertige Stockwerke und eingeschossige Kita

Wie die Architektin Gerlinde Prugg, die Koordinatorin des Planungswettbewerbes, ausführte, waren 26 Bewerbungen eingegangen. 10 daraus wurden vorab ausgewählt und 9 davon haben Projekte vorgelegt. Als Siegerprojekt hatte die Bewertungskommission unter dem Vorsitz von Professor und Architekt Andreas Flora den Projekt-Vorschlag der Bietergemeinschaft „Höller & Klotzner – Architekten“, Bergmeister GmbH und Andrea Ducati auserkoren. Ausschlaggebend dafür war laut Flora unter anderem die Tatsache, dass sich die Verfasser des Siegerprojektes „stark mit dem Baubestand auseinandergesetzt haben.“ So ist unter anderem anstelle des bisherigen Pultdaches ein Flachdach vorgesehen, sodass zwei vollwertige Geschosse entstehen können. Überzeugt hätten auch die eingeschossig angelegte Kindertagesstätte in Holzbauweise, die zentrale Küche, die grußzügig angelegten Freiflächen und die gute Fuß- und Radwegerschließung. In die Details des Projektes führte Architekt Gianfranco Berardesca von „Höller und Klotzner – Architekten“ ein. So wird z.B. das derzeitige Treppenhaus abgebaut und durch ein neues auf der Nordseite mit Aufzug ersetzt. An den Fassaden der neuen, erweiterten Struktur sind Loggias aus Holzelementen vorgesehen. Unterhalb der Kindertagesstätte ist eine Tiefgarage geplant. Die Seniorenstruktur und die Kita werden unterirdisch verbunden. „Diese und weitere Maßnahmen werden das Arbeiten in der Seniorenstruktur erleichtern“, freute sich Michaela Platzer. Bezüglich Kita ließ sie nicht unerwähnt, dass es in Prad erst seit 2014 eine Kindertagesstätte gibt „und dass wir seit damals schon drei Mal umgezogen sind.“

Zuerst Kita, dann Seniorenstruktur

Zur Umsetzung des Projektes sagten Platzer und der Bürgermeister, dass an eine Aufteilung in zwei Baulose gedacht wird. Zumal sich die Gemeinde für den Bau der Kita Geldmittel aus dem PNRR-Fonds erwartet und PNRR-Projekte rasch umgesetzt werden müssen, ist davon auszugehen, dass zunächst die Kindertagesstätte gebaut und die Seniorenstruktur in einem zweiten Schritt erweitert wird. 

Viel Zuspruch für Siegerprojekt

Das Siegerprojekt stieß bei den Anwesenden auf viel Zuspruch. „Nach jahrelangen Bemühungen wurde nun eine gute Lösung gefunden“, freute sich etwa der frühere Bürgermeister Karl Bernhart. Die Landesrätin Waltraud Deeg hatte ihre Genugtuung in einer Videobotschaft übermittelt. Sie lobte die Durchführung des Planungswettbewerbes und lobte im Besonderen das Pilotprojekt „Betreutes Wohnen plus“. Neben vielen Architektinnen und Architekten sowie Planern sind u.a. auch der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser, sein Stellvertreter Peter Trafoier, der Stilfser Vizebürgermeister Armin Angerer, die Direktorin der Sozialdienste, Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Seniorenwohnheime in Schluderns und Laas, Sibille Tschenett, sowie Bürgerinnen und Bürger aus Prad zur Vorstellung gekommen. Das Siegerprojekt sowie die weiteren 8 Projekte können noch bis Ende Juli im Foyer des Rathauses in Prad besichtigt und begutachtet werden.

Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.