Sich vor Kriminellen schützen
MALS - Betrügereien am Telefon, an der Haustür, Trickdiebstähle, Taschendiebe: Viele Kriminelle haben es auf Senioren abgesehen, schätzen diese als oft unbeholfen ein. Um zu sensibilisieren und wertvolle Tipps zu geben, wie man solchen Straftaten vorbeugen kann, wurde kürzlich im Seniorenclub von Mals ein Informationsabend organisiert. Carabinieri und Gemeinde hatten dazu geladen. Der Kommandant der Carabinieri-Dienststelle Mals, Maresciallo Ordinario Simone De Vecchis, und der Vizekommandant der Malser Carabinieri Dienststelle, Maresciallo Mattia Micali, sowie Vize-Bürgermeisterin Marion Januth waren zu Gast. Die beiden Carabinieri klärten über die häufigsten Straftaten im Zusammenhang mit älteren Menschen auf.
Dabei gelte es einiges zu beachten. „Niemals Fremden auf expliziter Anfrage die Bankdaten mitteilen, insbesondere wenn man angerufen wird“, erklärten die Carabinieri. Die Bank frage Kunden nicht um Kontonummern oder Kennwörter. Bei digitalen schriftlichen Mitteilungen jeglicher Art solle man nie vorgeschlagene Seiten öffnen bzw. auf Links klicken, da es sich meist um so genanntes Phishing handelt. Dabei versteht man Versuche, sich über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten als vertrauenswürdiger Kommunikationspartner in einer elektronischen Kommunikation auszugeben, Ziel der Betrüger ist es, an persönliche Daten des Internet-Nutzers zu gelangen. Auch im „realen Leben“ sei Vorsicht geboten. „Nie Fremde ins Haus reinlassen, sofern man nicht selbst eine Dienstleistung beantragt hat“, betonten die Carabinieri. Also: Wer nicht selbst Elektriker, Sanitärtechniker und Co. gerufen hat, dürfe nie Personen, die sich als solche, andere Dienstleister oder etwa auch als Beauftragte für Statistiken ausgeben, in die eigenen vier Wände lassen. Zudem gilt: Bevor man die Haustür öffnet, über Guckloch oder Kamera, falls vorhanden, prüfen, wer das Haus betreten will.
Vorsicht bei Menschenansammlungen
Was speziell Mals betreffe so sei insbesondere mittwochs, während des großen Malser Wochenmarkts bei großen Menschenansammlungen Vorsicht geboten. Gerade hier werde unbemerkt in die Tasche gegriffen, warnten die Carabinieri. Die Warnglocken sollten auch bei „falscher Freundlichkeit“ fremder Personen schrillen. „Wenn man auf der Straße von fremden Leuten angesprochen wird, die übermäßig nett sind, gilt es aufzupassen und zu hinterfragen, warum das so ist“, erklärten die Ordnungshüter. Betrüger helfen den Senioren auch des Öfteren beim Tragen von Einkaufstaschen und verschaffen sich mit dieser Masche Zugang zur Wohnung.
Generell sei Achtsamkeit geboten, auch was die Umgebung betrifft. „Sollte man feststellen, dass Unbekannte sich im Dorf, vor allem in der Nähe von Wohnhäusern sinnlos und aufmerksam aufhalten, gelte es einen Streifenwagen über die Notrufnummer 112 zu beantragen“, so die Carabinieri. Oft handle es sich dabei um Einbrecher, die Ortsbesichtigungen tätigen. Eine wichtige Angabe für die Carabinieri sei dabei, ob die mutmaßlichen Verbrecher ein Fahrzeug haben. Sollte dies so sein, unbedingt Marke, Typ, Farbe und Kennzeichen merken. Abschließend wurde den Senioren erklärte, wie und wann der Notruf abgesetzt werden solle. Bei Notfällen aller Art sei stets die 112 zu wählen, damit sofortige Hilfe organisiert werden könne. Für Informationen und Zweifel sowie in Situationen, wo keine direkte Gefahr gegeben ist, könne seitens der Bürger auch die Dienststelle der Carabinieri in Mals unter der Nummer 0473 831115 kontaktiert werden oder man werde dort persönlich vorstellig (Öffnungszeiten von 9 bis 12 Uhr). Dies gelte freilich für jede Carabinieri-Dienststelle im Vinschgau und in ganz Italien.