Der ansteigende Abschnitt der Landesstraße würde an dieser Stelle bereits ca. 30 m unterirdisch verlaufen mit einer lichten Höhe von 5 m und einer Fußgängerrampe auf 2,5 m Höhe. Die gefährliche Kreuzung mit 3 Ampeln am Bahnübergang, zum Seilbahnweg und zur Landesstraße würde entfallen. Die Stau-Bildung im Sommerverkehr bei geschlossenen Schranken würde vermieden.
Lageplan der Bahnunterführung in der Machbarkeitsstudie von Ingenieur Sigfried Pohl.

„Sehr komplex, aber technisch machbar“

Am 29. November wurde die Machbarkeitsstudie zur „Errichtung einer Eisenbahnunterführung“ an der östlichen Dorfeinfahrt von Latsch vorgestellt.

Publiziert in 43 / 2018 - Erschienen am 12. Dezember 2018

Latsch - Bürgermeister Helmut Fischer hatte Ingenieur Sigfried Pohl zur Ratssitzung eingeladen. Zusammen mit Ingenieur Helmuth Moroder (STA) hatte Pohl vor der Reaktivierung der Vinschger Bahn 86 Bahnübergänge zwischen Meran und Mals durch Parallelwege und Unterführungen auf 35 reduziert. Pohl nannte den Bahnübergang an der Talstation der Seilbahn nach St. Martin als besonders kritisch, weil man sich genau im Kreuzungsbereich der Züge aus Mals und Meran befinde und daher die Schranken geschlossen bleiben. „Wird der Fahrplan durch die Elektrifizierung verdichtet, werden die Schranken noch öfter schließen müssen“, erklärte Pohl. Eine Folge sei, dass im Sommer ein Rückstau über den Kreisverkehr im Osten entstehe. Die Problematik am Übergang in Latsch liege darin, dass mehr als ein Dutzend Interessen und Funktionen zu beachten seien. Um den Bahnübergang aufzugeben, muss die Landesstraße Nr. 90 auf einer Strecke von mindestens 65 m unterführt werden. Dabei gelte es, Fußgänger und Anreisende mit Bussen und Autos sowohl bei der Parkplatzgestaltung, als auch beim Zugang zur Seilbahn zu berücksichtigen. Neue Zu- und Abfahr-Situationen würden sich südseitig für eine Gärtnerei, dem Gemeindebauhof, dem Recyclinghof und für 4 Verarbeitungs- und Handwerksbetriebe ergeben. Auf der Nordseite habe man den Vinschger Radweg aufrecht zu erhalten und ihn über die Unterführung zu führen. Ein Schwerpunkt sei die Erschließung der Zone „In der Au“ durch den Seilbahnweg nicht nur für Fußgänger und Personenautos, sondern vor allem für Lastkraftwagen, falls in der Zone gebaut werde. „Es ist eine relativ schwierige Aufgabe, aber sie ist machbar“, meinte Pohl überzeugt. Er habe noch andere, noch nicht „druckreife“ Varianten im Kopf, so Pohl. Zusammen mit den Impulsen der Gemeinderäte, die sich durchwegs für das Projekt ausgesprochen hätten, würden sie in einer neuen Machbarkeitsstudie verarbeitet. 

Günther Schöpf

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.