Bei der Ratssitzung am 28. Oktober.

Rückstufung „roter“ Zonen im Visier

Publiziert in 20 / 2024 - Erschienen am 5. November 2024

Kastelbell-Tschars - In Bereichen, die im Gefahrenzonenplan einer Gemeinde als „rot“ eingezeichnet sind, ist jegliche Bautätigkeit untersagt. Im Gefahrenzonenplan der Gemeinde Kastelbell-Tschars gibt es 9 „rote“ Bereiche bzw. Gehöfte, unter anderem auf Juval und in Tschars, aber auch in Kastelbell, Schlums und anderen Orten. Aufgrund von Einwänden betroffener Grund- und Gebäudeeigentümer hatte die Gemeinde beim Amt für Geologie und Baustoffprüfung beantragt, Gebäude, die sich in Zonen mit sehr hoher Stein- und Blockschlaggefahr befinden, erneut zu überprüfen. Diese Überprüfung hat zwar stattgefunden, doch wie Amtsdirektor Volkmar Mair der Gemeinde mitteilte, „können die vorherrschenden Gefahren durch Stein- und Blockschlag bestätigt werden.“ Es gehe um den Schutz von Menschen und von Hab und Gut, schickte Bürgermeister Gustav Tappeiner am 28. Oktober im Rathaus in Kastelbell voraus, als der Gefahrenzonenplan dem Gemeinderat zur Genehmigung vorgelegt wurde. Um den Eigentümern von Gebäuden in den „roten“ Zonen zu helfen, werde die Gemeindeverwaltung nun den Geologen Konrad Messner beauftragen, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Es soll überprüft werden, welche technischen Schutzbauten in den betroffenen Zonen möglich sind und wie viel sie kosten. Auch eine Prioritätenliste soll erstellt werden. Ziel ist es laut dem Bürgermeister, eine Rückstufung der „roten“ Zonen (sehr hohe Gefahr) auf „blau“ (hohe Gefahr) oder „gelb“ (mittlere Gefahr) zu erreichen. Sobald die Studie vorliegt, werde es Aufgabe der Gemeinde sein, sich um die Finanzierung der machbaren Schutzbauten zu kümmern. Bei der Diskussion im Gemeinderat, der den Gefahrenzonenplan bei einer Enthaltung (Benjamin Pixner) genehmigte, und auch bei der Bürgerfragestunde im Anschluss an den offiziellen Teil der Sitzung wurde mehrfach gefordert, dass die Gemeindeverwaltung den Gebäudeeigentümern in den „roten“ Zonen nun ernsthaft und möglichst rasch helfen soll, um die „massiven Einschränkungen“ aus dem Weg zu räumen. „Es müssen auch Taten folgen“, sagte das Ratsmitglied Georg Ausserer (SVP). Der Zusatz, die Machtbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, war auf Antrag des Bürgermeisters in den Ratsbeschluss mit aufgenommen worden.

„Bürger zu wenig eingebunden“

Mit Kritik im Zusammenhang mit der Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms warteten die Ratsmitglieder Elisabeth Tappeiner (SVP), Benjamin Zwick und Benjamin Pixner (beide Freies Bündnis Kastelbell-Tschars) sowie auch anwesende Bürgerinnen und Bürger auf. Es sei alles zu schnell gegangen, es habe zu wenig Bürgerbeteiligung gegeben und bei der Kommunikation hätte sich die Verwaltung mehr ins Zeug legen sollen. Was gefehlt habe und weiterhin fehle, sei ein wirklicher Dialog mit der Bevölkerung. Eine Bürgerversammlung habe es zwar gegeben, doch bei dieser habe es sich mehr um einen „Frontalunterricht“ gehandelt. Bei einem Entwicklungsprogramm dieser Tragweite sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Der Bürgermeister konterte, dass die Verwaltung und Steuerungsgruppe stets in aller Transparenz vorgegangen seien und dass alle, die wollten, die Möglichkeit hatten, sich einzubringen. Außerdem liege zum derzeitigen Zeitpunkt erst der Entwurf des Programms auf dem Tisch: „Es ist noch nichts beschlossen, nicht einmal das Verfahren zur Genehmigung wurde eingeleitet.“ Das Tourismusentwicklungskonzept werde bei einer weiteren Bürgerversammlung vorgestellt. Sollte weiterer Gesprächsbedarf bestehen, auch im Zusammenhang mit dem Entwurf zu den Siedlungsgrenzen, seien die Steuerungsgruppe und Verwaltung zu weiteren Treffen, Versammlungen und Aussprachen bereit. 

Josef Laner

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