„Robuste Grundlage für Minderheitenschutz“

Publiziert in 36 / 2016 - Erschienen am 12. Oktober 2016
Mals - Der Historiker Leopold ­Steurer (im Bild) referierte am 26. September im Oberschulzentrum Mals über den Inhalt und die historischen Hintergründe des Pariser Vertrages. Das Gruber-De-Gasperi-Abkommen wurde vor 70 Jahren unterzeichnet. Adressaten des Vortrages waren die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 FOWI und 5 Sport. Satz für Satz zeigte Steurer auf, inwiefern die Regelungen des Völkerrechtsvertrages das Ergebnis von politischen Kompromissen und internationalen Machtverhältnissen waren. „Am Ende kam“, so Steurer, „ein Vertrag zustande, der in mancherlei Hinsicht den freien Personen- und Güterverkehr der späteren Europäischen Union ‚en miniature’ bereits vorwegnahm. Im Kern stellt der Pariser Vertrag eine Wiedergutmachung faschistischen Unrechts dar und sichert den deutschsprachigen Südtirolern eine Gleichberechtigung mit den Italienern sowie eine Autonomie zu. Der ‚Rahmen’ der Autonomie sollte erst noch durch die Politik bestimmt werden. Die politische Entwicklung in Südtirol belegt, dass der Pariser Vertrag eine robuste Grundlage für den Minderheitenschutz in einem freien Europa bildet.“ Die Schülerinnen und Schüler waren zwei Stunden lang konzentriert und zeigten sich interessiert am Gastvortrag des Historikers. red
Redaktion

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