Beim Treffen in Scuol (v.l.): Landesrat Daniel Alfreider, Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Nordtirol), Landeshauptmann Günther Platter (Nordtirol), Assessor Massimo Sartori (Lombardei), Regierungspräsident Mario Cavigelli (Graubünden) und Jon Domenic Parolini (Graubünden).

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Weitere Studien und Untersuchungen für Bahnverbindungen im Dreiländereck angekündigt 

Publiziert in 5 / 2022 - Erschienen am 15. März 2022

Scuol/Vinschgau - Am 11. September 2020 wurde in Graun von den höchsten politischen Vertretern der Länder Südtirol und Nordtirol, der Region Lombardei und des Kantons Graubünden eine Absichtserklärung zur Schaffung eines Alpenbahnkreuzes im Dreiländereck unterzeichnet. Am 2. März kam es in Scuol zum ersten Folgetreffen auf höchster politischer Ebene. Eine technische Arbeitsgruppe mit Vertretern aller 4 Regionen bzw. Länder hatte im Vorfeld unter dem Vorsitz des Landes Südtirol bisherige Planungsideen analysiert. Außerdem wurden die Dimensionen und Chancen einer neuen alpenüberquerenden Eisenbahnverbindung aufgezeigt sowie die Machbarkeit und Fahrzeiten länderverbindender Bahnstrecken untersucht. Ein besonderes Augenmerk hatte die Arbeitsgruppe auf die europäische Dimension und die Vernetzung gelegt: durchgehende Bahnverbindungen im Rätischen Dreieck können die Verbindungen Basel-Zürich-Venedig und München-Mailand sowie auch etwaige großräumige Anbindungen an den skandinavisch-mediterranen und den Rhein-Alpen-Schienenkorridor herstellen. „Auf Basis der Handlungsempfehlungen der technischen Arbeitsgruppe sollen in den nächsten Jahren vertiefte Machbarkeitsstudien mit geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen für mögliche Trassierungen in den Bereichen Scuol-Mals, Landeck-Scuol, Landeck-Mals, für die Fernpasstraße von Garmisch-Partenkirchen nach Silz (Inntal) und für die Strecke Tirano-Bormio mit Weiterführung nach Mals in Angriff genommen werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landes. In einem weiteren Schritt soll auch eine sozio-ökologische Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie zur Entwicklung von neuen Bahnverbindungen in der Terra Raetica sowohl für die Bau- als auch für die Betriebsphase ausgearbeitet werden. Landeshauptmann Arno Kompatscher zeigte sich „froh darüber, dass wir heute die ersten Ergebnisse gesehen haben, nachdem wir im Herbst 2020 eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Südtirol, Tirol, Graubünden und der Lombardei vereinbaren konnten.“ Nun könne der Lenkungsausschuss die nächsten gemeinsamen Schritte beschließen. Laut dem Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider habe die technische Arbeitsgruppe gemeinsam mit Professor Konrad Bergmeister gute Arbeit geleistet und die vielen verschiedenen Varianten für eine Verbesserung der Schiene in der „Terra Raetica“ anhand einheitlicher technischer Parameter analysiert. Gemeinsam teile man die Vision, dass die Schiene als Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs für die grenzüberschreitende Mobilität im Dreiländereck in Zukunft eine wichtige Rolle spielen sollte. Der Vorsitz der technischen Arbeitsgruppe wurde von Südtirol an Graubünden übergeben. „Die Arbeitsgruppe wird die geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen mit vertieften Studien zur Machbarkeit, unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit, dokumentieren und abschließend in einen gemeinsamen Bericht gießen“, heißt es in der Aussendung weiter. Als Zeithorizont wurde Ende 2023 angegeben.

Josef Laner

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