Nachruf auf den Partl-Hans
Latsch - In Latsch wurde kürzlich Johann Tscholl zu Grabe getragen. Der Partl-Hans, wie er von allen genannt wurde, ist am 16. März 2019 nach einem erfüllten und arbeitsreichen Leben gestorben. Hans war am 31. Dezember 1923 als Ältester von 5 Buben beim Thuile in Latsch geboren worden. Das Leben war damals oft sehr hart und voller Entbehrungen. Schon als 13-Jähriger ging Hans zum Sägewerk Fuchs zum Arbeiten. Fast sein ganzes Leben lang hat er dort gearbeitet. Mit 19 Jahren wurde er mit vielen Kameraden zum Kriegsdienst eingezogen. Trotz eines Granatsplitters im Rücken hat er immer mit Zuversicht und Hoffnung nach vorne geschaut. Nach dem Krieg hat sich vieles geändert. Freude und Zerstreuung fanden Hans und seine Brüder beim Sport, vor allem beim Fußballspielen. Viel Freizeit hat Hans bei der Feuerwehr, den Schützen und beim Kriegsopfer- und Frontkämpferverband verbracht. Mit der Latscher Feuerwehrwettkampfgruppe nahm er sehr erfolgreich an Feuerwehr-Olympiaden in Frankreich, Ex-Jugoslawien und Österreich teil. 1952 heiratete er seine Frau Klara. Drei Kinder sind der Ehe entsprossen: Ilse, Sigi und Helga. Hans war stets ein fürsorglicher und herzensguter Vater. 1964 baute er für die Familie ein Haus „afn Moos“. Ausflüge und Fahrten führten Hans und Klara durch halb Europa. Mit viel Interesse verfolgte Hans bis ins hohe Alter das Weltgeschehen und die Sportereignisse. Viel Freude bereiteten ihm die Enkel und Urenkel. An einem schönen Frühlingstag im März 2019 ist er friedlich und still heimgegangen, zu seinen verstorbenen Brüdern und zu seinem Sohn Sigi. - Hans hatte schon vor dem Zweiten Weltkrieg angefangen, bei der Firma „Sägewerk Fuchs“ als Steigen-Nagler zu arbeiten „und ist gleich nach dem Krieg wieder zu uns gekommen. Er konnte überall eingesetzt werden und hat insgesamt 45 Jahre bei unserer Firma pflichtbewusst seine Arbeit verrichtet,“ erinnert sich Heinz Fuchs. Hans war bis zu seiner Pensionierung für die Sortierung der Schnittware (Bretter) verantwortlich. Nach dem Krieg habe er jegliche Arbeit - sei es in der Landwirtschaft, bei Umbauten im Sägewerk bzw. bei der Steigen-Produktion - gewissenhaft verrichtet. „Als er 1952 seine Frau heiratete, fragte ihn mein Vater, ob er nicht am darauffolgenden Tag das ‚Ackerle’ mähen würde, damals noch von Hand mit der Sense, und er hat das widerspruchslos getan,“ erinnert sich Fuchs. Er persönlich habe von Kind auf mit Hans immer in vollster Harmonie zusammengearbeitet, „und ich kann mich nicht erinnern, dass Hans einmal gefehlt hat bzw. dass er jemals unentschuldigt der Arbeit ferngeblieben war. Der Partl-Hans war für mich immer ein Vorbild.“