Lift-Neustart war Volltreffer
Publiziert in 11 / 2016 - Erschienen am 23. März 2016
Latsch - Mit der Wiederinbetriebnahme des Sesselliftes auf die Tarscher Alm hat der Tourismusverein Latsch-Martell ins Schwarze getroffen. Ganz in diesem Sinne äußerten sich TV-Präsident Roman Schwienbacher, Ausschussmitglied Hansjörg Dietl, der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer sowie Thomas Rinner, der Präsident der „TV Lift“ und der „TV Gastro“, am 17. März auf einer Pressekonferenz. Wie berichtet, hatten Touristiker aus Latsch und zum Teil auch aus Martell den Lift und weitere Anlagen nach dem „Schiffbruch“ des Spaniers Jaime Lorenzo Blanco ersteigert. Insgesamt wurden ca. 1,5 Mio. Euro für den Ankauf der Anlagen sowie für die Instandsetzung und weitere Arbeiten ausgegeben. Ziel war und ist es, die Gäste und Einheimischen während der Sommermonate in das beliebte Wander- und Bike-Gebiet zu bringen. Laut Thomas Rinner wurden bereits im ersten Betriebssommer 2014 in nur 3,5 Monaten 16.560 Ersteintritte gezählt. Im Vorjahr waren es von Mitte Mai bis Ende Oktober nicht weniger als 26.909. Werden auch die Teilnehmer zweier Bike-Events dazu gerechnet, „kommen wir auf 28.500 Frequenzen“, so Rinner. Schon allein diese Zahlen belegen, „dass die Tarscher Alm für Gäste und Einheimische sehr interessant ist.“ Über 13.000 Fahrten gingen auf das Konto von Gästen in der Gemeinde Latsch. 2.450 Nutzer waren Inhaber der VinschgauCard und stammten aus anderen Gemeinden. Die Einheimischen (5.433 Fahrten) nutzten den Lift vor allem an Wochenenden. Die Zahl verkaufter Fahrrad-Transporte belief sich auf 2.970. Was vor allem bei Familien gut ankommt, sind die Gratisfahrten für Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 14 Jahren. In der Saison 2015 wurden dafür 2.210 Freikarten ausgegeben. Als nächste Schritte für eine weitere Aufwertung des Wander- und Bike-Gebietes stellten Dietl, Rinner und Schwienbacher die Errichtung eines neuen Mountainbike-Trails von der Tarscher Alm zur Talstation vor, sowie einen Rundwanderweg auf der Tarscher Alm mit Sagen-Begleitung. Für die Trail-Trasse gibt es bereits das Einverständnis der Grundeigentümer. Auch positive Gutachten der Forstbehörde und des Nationalparks liegen vor. Lediglich das Landschaftsschutz-Gutachten steht derzeit noch aus. Der Bürgermeister lobte die Bemühungen des Tourismusvereins, für Biker eigene Trails anzulegen, denn dadurch können „Reibereien“ zwischen Wanderern und Bikern vermieden werden. Fischer freute sich über die positiven Zahlen und verwies auf die Bedeutung, die der Sessellift sowie auch die Seilbahn St. Martin für den Tourismus seiner Gemeinde haben: „Die zwei Anlagen ergänzen einander bestens und es ist gut, dass sie unter dem Namen ‚Bergbahnen Latsch’ gemeinsam beworben werden.“ Der Bürgermeister lobte die familienfreundliche Preisgestaltung der „TV Lift“ und sicherte den Tourismusvertretern die weitere Unterstützung der Gemeinde zu: „Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und es ist daher richtig, dass die Tourismusbetriebe selbst, aber auch das Land und die Gemeinde Beiträge leisten.“ Heuer wird der Sessellift auf die Tarscher Alm voraussichtlich in der zweiten Maihälfte seinen Betrieb aufnehmen. Zusätzlich zum Bogenschießen-Parcours bei der Talstation soll auch auf der Tarscher Alm ein Parcours errichtet werden. Dass die Zahl der Nächtigungen und Ankünfte im vergangenen Jahr um einige Prozentpunkte gestiegen ist und dass das Bergrestaurant sowie auch die Latscher Alm und die Tarscher Alm gut besucht werden, ist laut Schwienbacher sicher auch auf die Wiederinbetriebnahme des Sesselliftes zurückzuführen. Bestens bewährt habe sich auch der Buszubringerdienst vom Bahnhof zur Talstation. Auch dieser Dienst wird heuer wieder angeboten. sepp
Josef Laner