Lebensqualität bewahrt - Fronten verhärtet

Publiziert in 1 / 2016 - Erschienen am 14. Januar 2016
Die Bürgerversammlung in Tschengls begann mit einer guten Nachricht, setzte informativ fort und endete mit einem Schlagabtausch. Tschengls - Wenn sich mehr als ein Drittel der Dorfbevölkerung aufmacht, eine Bürgerversammlung zu besuchen, dann geht es zwar immer um Informationen, aber auch um Auseinandersetzung und Diskussion. Die Versammlung, zu der die SVP-Ortsgruppe unter dem Vorsitz von Bernd Angerer in den Kulturhaussaal geladen hatte, begann mit einer guten, für das 500 Seelendorf Tschengls sogar sehr guten Nachricht. Sie wurde überbracht von Annemarie Rieger und Klaudia Telser. Die Vertreterinnen der Konsumgenossenschaft Laas kündigten den Weiterbestand des Dorfladens an. Die Antwort auf die Frage: „Ja seid ihr überhaupt einverstanden, dass wir das Geschäft übernehmen?“ fiel eindeutig aus. Etwa 130 Bürgerinnen und Bürger klatschten erleichtert. Die Wiedereröffnung am 16. Jänner dürfte zu einer vorgezogenen „Sonnwende“ für Tschengls werden. Am 17. Jänner fallen nämlich wieder die ersten Sonnenstrahlen auf das Dorf am Nördersberg. Rieger und Telser erklärten die Philosophie der Konsumgenossenschaft und die Vorteile einer Mitgliedschaft. In Tschengls werde man sich auf die Grundversorgung beschränken. Flexibel reagieren wolle man aber auf Wünsche aus der Bevölkerung. Es folgten Informationen von Bürgermeister Andreas Tappeiner zu den Bereichen Gemeindefinanzierung, Energie und Steuern. Gemeindereferent Johann Thurner dankte Helmut Angerer und Roland Hauser für die Betreuung des Kulturhauses, freute sich über den neuen Ausschuss des Sportvereins, über die Wiedereröffnung des Dorfladens und des Jugendraumes. Weniger erfreut war er über die Nutzung der Wertstoffinseln. Im Publikum wollte man wissen, ob der Strompreis gesenkt würde und ob der Kultursaal für private Feiern gemietet werden könne. Gefragt wurde auch nach den Möglichkeiten der Gemeinde, die anstehenden Schulbauten in Eyrs und Tschengls zu stemmen. Zum Reizthema wurde die Schneeräumung; dabei gingen zwei Bürger verbal aufeinander los. Fraktionsvorsteher Christian Tscholl eröffnete seinen Bericht mit den Themen Hirten, Alpungsprämie und Flächenbeiträge. Er ging auf Holzschlag und Grundverkäufe ein und versprach den Vereinen, die Beiträge zu erhöhen, wenn es die Wirtschaftslage zuließe. Zum Thema Obere Alm (Berichte im der Vinschger 30/2015 und 39/2015) könne und wolle er nichts sagen. Dass er dann doch dazu gezwungen wurde, hing mit den Vorhaltungen von Konrad Blaas zusammen, in denen von Mauschelei in der Fraktionsverwaltung und von Erpressung die Rede war. Während einige Bürger sichtlich genervt den Saal verließen, ersuchten Herbert Raffeiner und Raimund Prugger die Kontrahenten, sich zusammen zu setzen und den langwierigen und kostspieligen Gang durch die Gerichte zu vermeiden. S
Günther Schöpf

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.