Im Bild (v.l.): Hildegard Spechtenhauser, Erhard Joos, Andreas Nagl, Albert Hutter, Albrecht Plangger, Alois Lechner, Alfred Aberer, Rita Egger und Maria Wallnöfer.

Kampf gegen Bürokratisierungswahn

Publiziert in 12 / 2017 - Erschienen am 5. April 2017

Vinschgau - „Kleinbetriebe sind die Säule der italienischen Wirtschaft, doch gerade sie trifft der italienische Bürokratisierungswahn am härtesten“, sagte kürzlich Rita Egger, die Vorsitzende der lvh-Frauen im Vinschgau, bei einem Treffen von Vinschger ­Unternehmerinnen und Unternehmern mit dem Kammerabgeordneten Albrecht Plangger und dem Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Alfred Aberer. Nach den Treffen im Wipptal und im Burggrafenamt wurde die Initative „Verein­fachung von betrieblichen Auflagen“, ins Leben gerufen von den Frauen im lvh, nun auch im Vinschgau vorgestellt und besprochen. Ziel ist es, den zuständigen politischen Vertretern die bürokratischen Bremsklötze im täglichen Arbeitsleben zu veranschaulichen. Beim Treffen wurden auch konkrete Fälle und praktische Beispiele des Bürokratisierungswahns vorgestellt. Rita Egger: „Ein Kleinbetrieb muss genau dieselben Auflagen erfüllen wie ein Großunternehmen, allerdings mit dem Unterschied, dass große Unternehmen eigene interne Abteilungen dafür haben. Als ob man die Kleinen bewusst auslöschen möchte, wir ersticken ja nahezu an der Bürokratie.“ Beanstandet wurden vor allem die strengen Arbeitssicherheitsauflagen und die damit verbundenen Kurse. Die Kursdauer könnte reduziert und die Kursinhalte sollten verbessert werden, so die einhellige Meinung der Vinschger Handwerksunternehmer. Kritisiert wurde auch die Nicht-Verlängerung der nationalen Beiträge für die Lehrlings-Anstellung. Diese Beitragsgewährung läuft Ende 2017 aus. „Wenn Betriebe keine Lehrlinge mehr anstellen, wird es schon bald keine Fachkräfte mehr geben. Zu den strengen Jugendschutzbestimmungen, die viele Unternehmer daran hindern, Lehrlinge einzustellen, kommt hier im Vinschgau noch die Konkurrenz mit der Schweiz dazu, die bereits zahlreiche Lehr­linge abgeworben hat“, unterstrich Egger. Albrecht Plangger, dem ein Positionspapier überreicht wurde, in dem alle bürokratischen Auflagen aufgelistet sind, sicherte zu, sich für die Interessen der kleinen Handwerksbetriebe auf römischer Ebene stark zu machen.

Redaktion

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