Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für die Aufnahme von freundschaftlichen Beziehungen mit der Gemeinde Markt Kaufering aus.
Der Aushub für den Bau des Krafthauses beim Hubschrauberlandeplatz, des letzten Gliedes der Kraftwerkskette, ist bereits erfolgt.

Jetzt gehts ans Eingemachte

Durchbruch bei Gemeindeentwicklungsprogramm. Auf Sondersitzung des Gemeinderates folgt Bürgerversammlung am 24. Oktober.

Publiziert in 17 / 2024 - Erschienen am 24. September 2024

Schlanders - Der Entwurf des Gemeindeentwicklungsprogrammes für die Gemeinde Schlanders befindet sich auf der Zielgeraden. „Es wurde jetzt der entscheidende Durchbruch erreicht“, informierte Bürgermeister Dieter Pinggera am 19. September den Gemeinderat. Für den 3. Oktober um 17 Uhr kündigte er eine Sondersitzung des Gemeinderates an, bei welcher die Entwürfe für die Absteckung der Siedungsgrenzen, für die Mobilität und weitere Bereiche im Beisein des Architekten und Koordinators des Programmes, Ulrich Weger, vorgestellt werden. Am 24. Oktober um 19 Uhr folgt eine Bürgerversammlung im Kulturhaus. Das übergeordnete Ziel des Programmes ist die langfristige Beibehaltung einer hohen Lebensqualität der Bevölkerung bei gleichzeitig notwendiger Einschränkung des Verbrauchs von Boden, Ressourcen und Energie und des motorisierten Individualverkehrs. Das Kernstück ist die Festlegung der Siedlungsgrenzen.

Erstes Kraftwerk schon in Betrieb

Das erste der 6 neuen Kraftwerke, die von der „Schlandraun Konsortial GmbH“ im Schlandrauntal gebaut werden, wurde kürzlich in Betrieb genommen. „Die Errichtung der Kraftwerkskette ist voll im Gang. Auch die Arbeiten für den Bau des Krafthauses beim Hubschrauberlandeplatz, des letzten Gliedes der Kette, sind angelaufen“, teilte der Bürgermeister mit. Die Gesamtkosten der Kraftwerkskette (siehe der Vinschger Nr. 13/2024) belaufen sich auf ca. 19,5 Millionen Euro. Für 15. Mio. wurde ein Darlehen aufgenommen, der Rest wird mit Eigenmitteln der Gemeinde bestritten. Obwohl die Zinslast für das Darlehen derzeit hoch ist – laut dem Generalsekretär sind jährlich rund 750.000 Euro zu berappen – handelt es sich laut Dieter Pinggera um eine Investition, die abgesehen von der Produktion sauberer Energie in Zukunft auch wirtschaftlich Früchte tragen wird: „Die Nachfolgeverwaltungen und die Bürger und Bürgerinnen werden sich freuen.“ Gesteigert wird mit der Errichtung der Kraftwerkskette auch der Vermögensstand der Gemeinde. Aus dem konsolidierten Haushalt 2023, den der Gemeinderat einhellig genehmigte, ging hervor, dass sich der gesamte Vermögenswert der Gemeinde zum Jahresende 2023 auf über 171 Mio. Euro belief. Dank der neuen Kraftwerke wird der Wert weiter steigen.

Unterstützung bei Lärmschutzwand

Im Zusammenhang mit dem Vorhaben, entlang eines Abschnittes im Bereich zwischen der Staatsstraße und der Grüblstraße in Schlanders eine Lärmschutzwand zu errichten, berichtete der Gemeindereferent Thomas Oberegelsbacher, dass es eine Aussprache mit Landesrat Daniel Alfreider gegeben hat, der zugesichert habe, dass das Land gewillt sei, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Positive Signale für den Bau eines Geschieberückhaltebeckens im „Jörgental“ oberhalb von Kortsch habe es auch bei einem Treffen mit dem Direktor des Landesamtes für Wildbachverbauung West, Peter Egger, gegeben. Der Vorschlag für den Bau des Beckens war vom Ratsmitglied Franz Winkel gekommen.

Wieder Eislaufplatz

Der Vizebürgermeister Manuel Trojer kündigte an, dass beim Kulturhaus wieder der beliebte Eislaufplatz errichtet wird. Er soll am 29. November eröffnet werden und bis zum 19. Jänner 2025 zugänglich bleiben. Bis zum Jahresende soll übrigens ein Projekt für ein Parkleitsystem für den Hauptort Schlanders vorliegen. Die Ausschussmitglieder Monika Wielander und Dunja Tassiello berichteten über erfolgreiche Sommerbetreuungsangebote für Kinder in der Gemeinde Schlanders. Das Ratsmitglied Andreas Mair wollte wissen, wie es um die Umsetzung des Videoüberwachungskonzeptes bestellt sei und wann in der Gemeinde Defibrillatoren aufgestellt werden. In Sachen Videoüberwachung bedauerte der Bürgermeister, „dass sich die Sache derart in die Länge ziehe.“ Trotz aller Bemühungen, auch seitens des Ortspolizei-Kommandanten Christian Carli, sei man aus unterschiedlichen Gründen beim Ankauf der Kameras bis dato leider nicht weitergekommen. Auch auf Bezirksebene werde versucht, „diesen Leidensweg“ baldigst zu beenden. In punkto Defibrillatoren seien laut Manuel Trojer 4 Standorte in Schlandern, Kortsch, Göflan und Vetzan für zweisprachige Geräte definiert worden. Sie sollen in den ersten Monaten des nächsten Jahres angebracht werden.

Freundschaft mit Markt Kaufering

Einhellig zugestimmt hat der Gemeinderat der Aufnahme von freundschaftlichen Beziehungen mit der Gemeinde Markt Kaufering im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech. Beziehungen bzw. gegenseitige Besuche gibt es schon seit Jahren. Vor über einem Jahr zum Beispiel reiste eine Delegation aus Schlanders nach Kaufering, um sich dort ein Bild davon zu machen, welche Maßnahmen gesetzt werden, um die Ökosystemleistungen der Wälder zu verbessern. Heuer im Juni fand auf Initiative der Gemeindereferentin Christine Kaaserer in Schlanders die Tagung „Wald der Zukunft“ mit mehreren Begehungen statt, wobei das in der Region um Landsberg umgesetzte EU-Pilotprojekt „LIFE Future Forest“ vorgestellt wurde. Neben den Ausschussmitgliedern sprachen sich auch Ratsmitglieder dafür aus, mit Markt Kaufering freundschaftliche Beziehungen aufzunehmen, und zwar nicht nur zwischen den Gemeindeverwaltungen, sondern auch auf der Ebene der Vereine, Kulturträger und der Bevölkerung. „Die Freundschaft ist noch keine offizielle Partnerschaft, wohl aber ein erster Schritt“, sagte Dieter Pinggera. Gefordert seien nun in erster Linie die Vereine. Detail am Rande: Das „Landsberger Tagblatt“ titelte im Juni 2024: „Kaufering plant eine Städtepartnerschaft mit Schlanders in Südtirol“.

Josef Laner

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