Andreas Bordonetti (stehend) und Roberto Dinale (erste Reihe ganz rechts) informierten im Bürgerhaus in Martell über verschiedene Aspekte von Stauanlagen.
Stauanlagen werden regelmäßig kontrolliert und überprüft.
Die Staumauer des Zufritt-Stausees im Winter 2013.

Informationsabend über Notfallpläne in Martell

Publiziert in 21 / 2023 - Erschienen am 21. November 2023

Martell - Das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat kürzlich bei einem Informationsabend im Bürgersaal in Martell gemeinsam mit Alperia über die Notfallpläne für Stauanlagen informiert. Die Landesregierung hatte die Notfallpläne für die 15 Stauanlagen am 18. Juli genehmigt. Diese Pläne legen fest, wie in Gefahrensituationen, wie es eine Hochwasserwelle sein kann, vorgegangen wird. Damit die Pläne bei Bedarf umgesetzt werden können, ist eine ständige Aus- und Weiterbildung der Beteiligten von grundlegender Bedeutung. Im Zuge einer Hochwasserübung der Agentur für Bevölkerungsschutz wird daher auch ein Staudamm in den Blick genommen: Als Szenario wird eine Hochwasserwelle, ausgehend vom Zufritt-Stausee in Martell, angenommen. Ein Ereignis dieser Art hatte am 24. August 1987 im ganzen Tal und zum Teil darüber hinaus große Schäden angerichtet hat. „Die Aufgabe der Stauanlagen ist es, Wasserreserven für verschiedene Nutzungen sicher zu stellen“, so der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, Klaus Unterweger. Stauanlagen ermöglichen einen effizienten und nachhaltigen Einsatz des Wassers für die Stromerzeugung, Bewässerung, Frostschutzberegnung und Beschneiung, als Löschwasser und als Trinkwasser. Laut Landesrat Arnold Schuler sind Stauanlagen außerdem bei einem Hochwasserereignis wichtige Instrumente zur Regulierung der Wassermengen in Bächen und Flüssen. Im Vorfeld der Übung hatten der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen, Roberto Dinale, und der technische Direktor von Alperia Greenpower, Andreas Bordonetti, beim Info-Abend in Martell über die technischen und zivilschutzrelevanten Aspekte informiert. Bordonetti ging auch auf die technischen Merkmale von Staudämmen ein, die Kontrollen, die automatische und manuelle Überwachung, die Methoden zum Management von Hochwasserereignissen sowie die Vorhersage- und Simulationsinstrumente. Dinale referierte über die Bedingungen für die Aktivierung der Warnstufen und die damit verbundenen Handlungen, die für die Sicherheit des Staudamms und der flussabwärts gelegenen Gebiete von Bedeutung sind. Das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen und Alperia erarbeiten derzeit gemeinsam ein Projekt für die präventive Teilentleerung des Zufritt-Stausees im Falle von Hochwassergefahr an der Plima, um den bergseitigen Durchfluss im Stausee zurückzuhalten. Mit diesem Hochwasserrückhalt können die Auswirkungen einer Hochwasserwelle flussabwärts aufgehoben oder zumindest begrenzt werden. Beim Info-Abend waren neben den Bürgermeistern von Martell und Kastelbell-Tschars, Georg Altstätter und Gustav Tappeiner, der Latscher Vizebürgermeister Christian
Stricker dabei, der Kommandant der Berufsfeuerwehr, Florian Alber, der stellvertretende Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung, Peter Egger, der Präsident des Bezirksfeuerwehrverbandes Untervinschgau, Roman Horrer, weitere Feuerwehrfunktionäre sowie Vertreter der Sicherheitskräfte (Staatspolizei, Finanzbehörde, Ortspolizei, Carabinieri).

Redaktion

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.