„Ich hab ein kleines Juwel gefunden“
Vor 40 Jahren entstand aus der Volks- und Pfarrbücherei die heutige Bibliothek Tarsch.
Tarsch - Sylvia Ilmer aus Goldrain hatte vor 3 Jahren die Führung der Bibliothek übernommen und konnte nur staunen über deren Bedeutung für die Dorfgemeinschaft Tarsch, über die Wertschätzung und Beliebtheit. Vor diesem Hintergrund nannte sie die Bücherei ein „kleines Juwel“, als sie die vielen „Jubiläumsgäste“ auf dem Buschenplatz begrüßte. Jeder wusste natürlich, dass es weniger um das 40. Bestandsjahr ging. Es ging um einen Abschied, genauer: um eine Verabschiedung. Margret Pichler, mit vollem Namen Margarete Lindner Pichler, wollte die Bibliotheksleitung in jüngere Hände legen. Damit geht in Tarsch eine Ära zu Ende. Zur Abschiedsfeier spielte Andreas Oberhofer auf der „Ziachorgel“ und ein Schülerchor sang mit Gitarrenbegleitung durch Lehrerin Petra Kaaserer: „Alle Kinder lernen lesen, darunter Indianer und Chinesen“. „Die Erinnerung an die letzten 40 Jahre ist für mich sehr emotional gewesen“, meinte Pichler. „Meine Erinnerungslücken mögen die Anwesenden ergänzen“. Inzwischen hatten sich Raimund Rechenmacher, Leiter der Mittelpunktbibliothek Schlandersburg, und der Obmann des Bildungsausschusses Latsch, Hannes Gamper, eingefunden. Unter den Zuhörern befanden sich auch 2 Gründungsmitglieder. Vor 40 Jahren hatten Josef Kuppelwieser als Vertreter der Gemeinde und Robert Sachsalber als Vertreter der Eigenverwaltung die „Volksbücherei Tarsch“ mitbegründet. Am 22. Mai 1982 war es soweit. Aus einem kleinen Raum im Eingangsbereich der Grundschule durften sich neugierige Kinder und aufgeschlossene Erwachsene ihren Lesestoff holen. Schon im ersten Jahr fanden eine Autorenlesung und ein Zeichenwettbewerb statt. Josef Kuppelwieser erinnerte an den damaligen Schulleiter Richard Stürz als treibende Kraft in der Gründungsphase, als Ideenträger, der überall Hand anlegte. Tatsächlich hatte Pichler im handgeschriebenen Protokoll vom 21. April 1982 vermerkt: „Richard schreibt Autoren- und Bücherkarten, ich binde laufend ein.“