Elisa und Christian in ihrem Husky-Gehege in Goldrain.
Beim Nockberge-Longtrail: Elisa (vorne) gibt Christian Starthilfe.
Im Gehege in Goldrain.

Husky-Leidenschaft

Ein Goldrainer Ehepaar und sein Hunderudel.

Publiziert in 7 / 2024 - Erschienen am 9. April 2024

GOLDRAIN - So viele Huskys auf einem Haufen: 17 Schlittenhunde halten Christian Niedermair und seine Ehefrau Elisa Vedovelli in Goldrain. „Es ist schon eine Leidenschaft“, sagt Niedermair im Gespräch mit dem der Vinschger.
Aber der Reihe nach: Alles begann vor etwa neun Jahren. Damals lernte der Goldrainer die Kaltererin kennen. Sie war bereits in einem Huskyclub und hatte zwei dieser besonderen Tiere. Auch er hatte bereits zwei. Es funkte zwischen den beiden, sie wurden ein Paar. Sie entschlossen sich, gemeinsam einen weiteren Husky zu kaufen und fuhren dafür zu einem Zuchtbetrieb nach Österreich. Zurückgekommen sind sie mit drei Husyks. Und damit waren es plötzlich sieben. Später wurden es elf, eine Hündin war trächtig, das Paar entschied sich sämtliche vier Welpen aus dem Wurf zu behalten. Im vergangenen Jahr im März kam es nochmals zu einem Wurf – seitdem sind es 17 Huskys.
„Die Tiere halten uns schon ganz schön auf Trab“, lacht Christian Niedermair. Das Besondere an diesen Hunden? „Sie sind sehr schön, haben aber einen eigenen Kopf und einen speziellen Charakter. Sie können sehr stur sein. Es ist sicherlich nicht ein Hund für jeden. Man muss sich schon sehr mit ihnen beschäftigen und sie gut auslasten. Macht man das nicht, dann stellen sie so einiges an und machen kaputt, was sie gerade finden.“ Wer nicht genug Zeit für einen solchen Hund habe, der solle darauf verzichten – sonst halte keine Wohnungseinrichtung lange. Huskys gelten als Familienhunde, sind sozialisiert und verstehen sich prächtig mit Kindern. Das freut freilich auch Klein-Gabriel, der neun Monate alte Sohn von Christian und Elisa hat ebenfalls bereits Freundschaft mit den Huskys geschlossen.

„Einen Traum verwirklicht“

Hinsichtlich der Auslastung der Tiere muss sich das Paar   keine Sorgen machen, schließlich nehmen sie bereits seit vielen Jahren an internationalen Rennen im so genannten Sleddog Racing teil. Mehrmals wöchentlich trainieren sie dafür mit ihren Hunden. „Die Hunde lieben es, sich zusammen mit uns sportlich zu betätigen. Es ist schön, zusammen zu wachsen und die Leidenschaft zu teilen“, so Christian und Elisa unisono. Als Hundeschlittenführer konnten die Beiden schon viele Erfolge feiern. „Damit haben wir uns schon einen Traum verwirklicht“, erzählt der Goldrainer. Sein erstes Rennen habe er vor rund sieben Jahren absolviert. In den vergangenen Jahren waren sowohl er als auch seine Frau bereits bei Italien- und Europameisterschaften im In- und Ausland erfolgreich. Aber wie läuft so ein Rennen überhaupt ab? „Es handelt sich um Zughundesport. Gefahren wird mit zwei, vier, sechs, acht, zwölf oder mehr Hunden. Die Hunde ziehen den Schlittenführer, es gibt verschiedene Kategorien. Ausgetragen werden die Rennen nicht nur im Winter auf Schnee, sondern auch im Sommer mit Bollerwägen und Fahrrädern“. Die Wettkämpfe seien zwar nur ein Hobby, dennoch gehe ohne viel Training nichts. Der Vinschgau und die Umgebung eignen sich im Winter wie im Sommer hervorragend dafür. Insbesondere Waldwege, Wiesen und Forstwege werden abgefahren. Anzutreffen ist das „Husky-Rudel“ unter anderem häufig im Martelltal. 

Auch selbst sportlich gefordert

Dabei sind die Hundeschlittenführer freilich auch selbst intensiv gefordert. „Die Wettkämpfe verlangen einem schon alles ab“, sagt Christian Niedermair. Bei einem seiner schönsten Erfolge, einer mehrtätigen Tour in Innerkrems, dem „Nockberge-Longtrail“, galt es in vier Tagen 4.500 Höhenmeter und 90 Kilometer zu bewältigen. Es ging über Gipfel und Trails. Immer wieder muss man bei solchen Wettbewerben auch vom Schlitten steigen und zu Fuß gehen bzw. laufen. „Da musste man schon auch selbst sportliche Höchstleistungen vollbringen. Es war eine Genugtuung den Wettkampf erfolgreich zu bewältigen“.

Husky-Trekking im Vinschgau

Außer einer Medaille und der Anerkennung erhalten die Hundeschlittenführer für ihre erfolgreichen Wettkämpfe nichts. Im Gegenteil, die Fahrten zu den Rennen etc. müssen schließlich auch bezahlt werden. Damit sich die Husky-Begeisterung zumindest in Teilen finanziert, setzen Christian und Elisa auf Husky-Touren. „Einerseits um unser Hobby zu finanzieren, andererseits aber auch, um den Menschen etwas von unserer Leidenschaft mitzugeben und sie mit diesen besonderen Tieren bekannt zu machen“.  Als „Goldenmountain dogsport“ bieten sie unter anderem Husky-Trekking und vieles mehr an (Tel. 345 53 90 607).

Michael Andres

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