Hoffnungszeichen am „Schmugglerloch“
Publiziert in 28 / 2016 - Erschienen am 27. Juli 2016
Lichtenberg - Ein Besinnungskreuz am Rifairer-Schartl soll die Erinnerung an die Schmuggler-Zeit wachhalten. „Wir werden immer weniger und wenn wir die Erinnerung nicht wachhalten, wird eine gefährliche, manchmal überlebensnotwendige und für uns Junge auch abenteuerliche Zeit bald vergessen werden“, meinte Ernst Gögele, als er mit Bergfreunden bei Sonnenschein und atemberaubender Fernsicht am 10. Juli von der Lichtenberger Alm zum „Finanzerloch“ aufstieg. „Schmuggler- oder Finanzerloch“ wurde die kleine Höhle am Rifairer-Schartl genannt, in dem es vielfach zu unangenehmen Begegnungen zwischen Finanzern und Schmugglern gekommen war. Zwei Jahre zuvor hatte Ernst Gögele, der in Plaus lebt, schon eine Gedenkplatte anbringen lassen. Diesmal wollte er nicht nur ein Gedenk-, sondern vor allem en Hoffnungszeichen setzen, wie er betonte, zum Schutz und Segen für alle Bergwanderer und Hirten. Dazu habe ihm sein ehemaliger Ortspfarrer, Josef Oberhofer, 83, ein Segensgebet verfasst. Die Lektorin Bernarda Gostner sprach es, segnete mit Weihwasser Gedenkkreuz, Gedenkplatte und Anwesende und trug ergreifende Worte und Gedanken des Bergfreundes und Bischofs Reinhold Stecher vor. Umrahmt wurde die schlichte Feier von den Klängen der Malser Musikanten Kurt und Hannes Moriggl. „Als besonderes Naturerlebnis und fast wie ein Zeichen zogen zwei Adler über uns ihre Kreise“, erzählte Ernst Gögele, der als Jugendlicher vor fast 50 Jahren selbst Lasten von bis zu 35 kg unter Lebensgefahr aus der Schweiz in den Vinschgau geschmuggelt hatte. s
Günther Schöpf