Hoch über der Schlucht
Die 1000-Stufen-Schlucht am Meraner Höhenweg bei Naturns ist legendär. Und wird durch eine neue Hängebrücke nochmals aufgewertet.
Naturns - „Schon immer bauten Menschen Brücken. Ich sehe auch in dieser Brücke einen großen und nachhaltigen Nutzen. Eine Brücke muss nicht immer ein Eingriff in die Landschaft sein. Hierbei handelt es sich vielmehr um eine Aufwertung. Eine Aufwertung für das ganze Feriengebiet“, betonte der Naturnser Bürgermeister Andreas Heidegger bei der Vorstellung der neuen Hängebrücke. Bereits im Spätherbst wurde die Brücke am Meraner Höhenweg bei der 1000-Stufen-Schlucht zwischen Pirchhof und Hochforch fertig gestellt, in der vergangenen Woche wurde sie ihrer Bestimmung übergeben. In 80 Metern Höhe thront sie über dem Lahnbachgraben, den man früher mühsam begehen musste. „Der Meraner Höhenweg hat damit noch mehr an Attraktivität gewonnen“, freute sich auch Robert Schönweger, Präsident des Führungsausschusses Naturpark Texelgruppe und Mitinitiator des Projekts. Schönweger war bereits in den 1980er Jahren eine treibende Kraft bei der Errichtung des Höhenwegs. „Ein Höhepunkt zwischen den beiden Seilbahnen“, lobten auch der Naturnser Vizebürgermeister Helmut Müller und der Partschinser Vizebürgermeister Alois Forcher unisono. Damit spielten sie auf die vielseitigen Wandermöglichkeiten zwischen der Naturnser Seilbahn Unterstell und der Texelbahn in Partschins an. Diese Verbindung sollte auch ein Rucksack darstellen, der im Rahmen der Eröffnungsfeier vorgestellt wurde. Die Baukosten beliefen sich auf rund 173.500 Euro. 98.000 Euro wurden mit Mitteln der Autonomen Provinz Bozen mit Beiträgen aus dem Landschaftsfonds finanziert, den Rest stemmten Tourismusverein und Gemeinde. Landesrat Richard Theiner lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren. Geplant wurde das Projekt von den Ingenieuren Karl Hell und Roland Blaas. Errichtet wurde die Brücke von der Schnalser Firma Erwin Gurschler, die Zimmermannsarbeiten wurden von der Firma Roland Weithaler ausgeführt. „Die Herausforderungen des Baus? Die vielen Ortsbegehungen bei jedem Wetter“, lachte Blaas. Die Arbeiten im unwegsamen Gelände seien reibungslos verlaufen. „Die Arbeiten wurden unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen ausgeführt. Das Baumaterial wurde mit Hubschraubern angeliefert“, so der Naturnser Ingenieur. Für Ulrich Stampfer, den neuen Tourismusdirektor in Naturns, war die Eröffnungsfeier der erste offizielle Akt in seiner neuen Funktion. Der ehemalige Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass hat mit Anfang Juni seine Arbeit in Naturns aufgenommen und tritt die Nachfolge von Ewald Brunner an.