An den alten „Musitempl“ erinnert die 100 Jahre alte Holzdecke an der Decke des neuen Probelokals.
Den kirchlichen Segen erteilte Dekan P. Mathew.
Georg Gemassmer, Dieter Pinggera und Elisabeth Pilser beim Durchschneiden des Eröffnungsbandes.
Viele sind gekommen, um den neuen „Musitempl“ zu besichtigen.
Viele sind gekommen, um den neuen „Musitempl“ zu besichtigen.

Hier lässt sich’s gut sein

Neuer „Musitempl“ in Kortsch offiziell eröffnet.

Publiziert in 22 / 2023 - Erschienen am 5. Dezember 2023

Kortsch - Geräumig, hell und gut ausgestattet: So präsentiert sich der neue „Musitempl“ der Musikapelle Kortsch, der am 25. November offiziell eröffnet und von Dekan P. Mathew Kozhuppakalam gesegnet wurde. Das neue Vereinsheim der Kortscher Musi war pünktlich zum Abschluss des Jubiläumsjahres „100 Jahre Musikkapelle Kortsch 1923 – 2023“ fertiggestellt und eingerichtet worden. Entstanden ist der Neubau an der Stelle, wo sich seit 100 Jahren der alte „Musitempl“ befunden hatte. Die Musikkapelle hatte 1923 den damals leerstehenden österreichischen Schießstand erworben und dort ein Probelokal eingerichtet. Der alte „Musitempl“ diente über Jahrzehnte hinweg als Veranstaltungsort für Konzerte, Bälle sowie Theater- und Kinovorführungen. „Jetzt ist der neue ‚Musitempl’ fertig und es liegt an uns, die Musik auf diesem festen Grund weiterzubauen“, sagte Elisabeth Pilser, die Obfrau der Kortscher Musi, die zur Eröffnungsfeier viele Gäste begrüßen konnte. Worte des Dankes richtete sie an die Gemeindeverwaltung, die Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte Kortsch, das Land, die Laurin Stiftung, die Raffeisenkasse Schlanders sowie an alle Sponsoren, Gönner und an die gesamte Dorfbevölkerung.

Zwei besondere Anliegen berücksichtigt
Auf die Entstehung und Baugeschichte des neuen „Musitempls“ blickte Georg Gemassmer, Obfrau-Stellvertreter und Vorsitzender des Baukomitees, zurück. Es war der ehemalige Vizebürgermeister Reinhard Schwalt aus Kortsch, der 2018 die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes für den Neubau angeregt hatte. Gewonnen hat diesen die „Architekturgemeinschaft 15“. Zwei besondere Anliegen bzw. Wünsche der Kortscher Musi wurden im Zuge der Ausführung der Arbeiten berücksichtigt. Zum einen blieben die zwei hochstämmigen Bäume im Außenbereich - eine Kaiserlinde und ein Kastanienbaum - stehen, und zum anderen hat die 100 Jahre alte Holzdecke des alten Gebäudes als besonderes Kleinod an der Decke des neuen Probelokales einen festen Platz gefunden. Es waren Mitglieder der Kortscher Musi, die das „Herzstück“ des alten „Musitempls“ mit viel handwerklichem Können und Geschick abgebaut und im neuen „Herzstück“ des neuen „Musitempls“ wieder eingebaut haben.

Erhebliche Preissteigerungen
Bürgermeister Dieter Pinggera sprach von einem Freudentag für die Kortscher Musi, die Fraktion Kortsch und die ganze Gemeinde. Er erinnerte daran, dass es für die Musikkapelle keine leichte Entscheidung war, das Eigentum des „Musitempls“, dessen Wert auf rund 850.000 Euro geschätzt wurde, an die Gemeinde abzutreten, aber daran habe aus Gründen der Finanzierungsplanung kein Weg vorbeigeführt. Aufgrund der Preissteigerungen der vergangenen Jahre musste die Gemeinde mehrfach zusätzliche Geldmittel zweckbinden. Insgesamt seien 2,070 Mio. Euro an Gemeindemitteln in den Neubau geflossen. Zusätzlich übernehme die Gemeinde laut Pinggera auch rund die Hälfte der Ausgaben für die Einrichtung, die sich auf insgesamt ca. 400.000 Euro belaufen. Der neue „Musitempl“ sei ein „wunderbares Geschenk“ zum 100. Geburtstag der Kortscher Musi. Intensiv begleitet hat den Neubau der für öffentliche Arbeiten zuständige Gemeindereferent Thomas Oberegelsbacher, der zusammen mit Georg Gemassmer, Erwin Rechenmacher, Christoph Fleischmann und Peter Rechenmacher im Baukomitee mitwirkte.

Lob für Planer und Firmen
Mehrfach gedankt wurde den Planern und allen beteiligten Firmen für die fachgerechte Ausführung der Arbeiten. Dass auch die Akustik im neuen Probelokal bestens passt, bewies die Kortscher Musi mit einigen Stücken, die sie unter der Leitung des Kapellmeisters Benjamin Blaas im neuen Lokal spielte. Mit derzeit 76 Mitgliedern zählt die Musikkapelle zu den mitgliederstärksten im Vinschgau und darüber hinaus. Beim Frühjahrskonzert 2024 sollen weitere 7 Mitglieder – 3 Mädchen und 4 Buben – aufgenommen werden. Den musikalischen Abschluss des Jubiläumsjahres feiert die Kortscher Musi mit einem Adventskonzert, das sie zusammen mit dem MGV Schlanders in der Pfarrkirche Kortsch gestaltet, und zwar am Samstag, 16. Dezember mit Beginn um 19 Uhr.

Josef Laner

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