Einige Werkstatt-Teilnehmer mit Mirijam Günter (vorne links), Raimund Rechenmacher (links), Roman Altstätter (2. v.r.) und Kulturreferentin Monika Wielander Habicher (rechts).

„Habe mich neu entdeckt“

Publiziert in 23 / 2017 - Erschienen am 27. Juni 2017

Schlanders - 4 Tage lang haben sich Klienten des „Treffpunkts Kunst - Bezirksgemeinschaft Vinschgau“ (Wohnheim „Bahnhof“ in Schlanders) mit dem Schreiben und mit Literatur auseinandergesetzt. Geleitet hat die Schreibwerkstatt die Schriftstellerin und Publizistin Mirijam Günter aus Köln zusammen mit ihrem Team. Die Kontakte zur Autorin hatte Roman Altstätter von den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft schon im Vorjahr geknüpft. Mirijam Günter war nämlich bereits 2016 zu einer Lese-Tour nach Südtirol eingeladen worden. Die beachtenswerten Ergebnisse der Schreibwerkstatt, zu der sich die Teilnehmer u.a. auch auf dem Rimpfhof getroffen hatten, wurden am 15. Juni in der Bibliothek Schlandersburg vorgestellt. Einige Teilnehmer lasen aus ihren origi­nellen und teilweise sehr tiefgehenden Texten vor. Diese wurden auch im Eingangsbereich der Bibliothek ausgehängt. „Ich habe mich bei dieser Werkstatt neu entdeckt“, sagte Albin Kapeller aus Taufers im Münstertal. Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher dankte allen Teilnehmern und Akteuren sowie der Schriftstellerin. Roman Altstätter freute sich, „dass der ‚Treffpunkt Kunst’ im Dorf wahrgenommen wird.“ Die Begegnung mit Mirijam Günter und ihrem Team sei für alle bereichernd gewesen. Sepp
Ein Text von Albin Kapeller:
„Der 40-jährige Albin sitzt nachmittags alleine auf dem Berg und denkt nach. Mein Kopf ist voller Gedanken, wohl ein stressiger Vormittag. Bin früh aufgestanden, hatte viele Termine und die Arbeit war stressig in den letzten Tagen. Plötzlich merke ich, dass sich die Gedanken lösen und ich mich wohler fühle. Druck löst sich. Denke noch wie es mit mir weitergehen soll. Ich distanziere mich von meinen Problemen. Plötzlich kommt mir der Satz: Das Älterwerden ist vergleichbar mit dem Bergsteigen. Je höher man hinaufkommt, desto weniger Energie hat man, aber umso weiter sieht man.“

Redaktion

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