Getrennte Sammlung von Getränkekartons
Publiziert in 24 / 2016 - Erschienen am 29. Juni 2016
Vinschgau - In allen 13 Vinschger Gemeinden können ab dem 1. Juli Getränkekartons (Tetra Pak) getrennt in den Wertstoffhöfen abgegeben werden. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau ist landesweit die erste, die eine getrennte Tetra Pak-Sammlung in dieser Form durchführt. „Wir wollten keine gemischte Sammlung mit Papier und Karton, sondern eine separate Sammlung. Jetzt ist eine Wiederverwertung der Getränkekartons sichergestellt, sodass wir mit der Sammlung beginnen könnten“, stimmten Hansjörg Dietrich, der Leiter der Umwelt-Dienste der Bezirksgemeinschaft, und Bezirksvizepräsident Dieter Pinggera am 21. Juni auf einer Pressekonferenz überein. In den Wertstoffhöfen aller Mitgliedsgemeinden der Bezirksgemeinschaft stehen demnach ab dem 1. Juli eigene Sammel-Glocken für Getränkekartons bereit. Die Bevölkerung wird ersucht, die Getränkekartons ausgespült und zusammengedrückt einzuwerfen. Für die fachgerechte Wiederverwertung hat die Bezirksgemeinschaft eine Konvention mit dem Konsortium „comieco“ unterzeichnet, das die Getränkekartons regelmäßig abholt und zu einer Wiederverwertungsfirma nach Verona bringt. Getränkekartons bestehen zu rund 70% aus hochwertigen Zellstoffasern. Auch Plastikelemente und Aluminium sind enthalten. Bei der Wiederverwertung werden Recyclingpapier und Plastikprodukte erzeugt. Mit dem gesamtstaatlichen Konsortium für Wiederverwertung und Recycling von Zellulose-Verpackungen arbeitet die Bezirksgemeinschaft schon seit vielen Jahren zusammen. Papier und Kartone werden bereits seit Jahren über das Konsortium einer Wiederverwertung zugeführt. Dora Rigoni, „comieco“-Zonenvertreterin für den Nordosten Italiens, und Lorenzo Nannariello von „Tetra Pak Italia“ stellten den Vinschgern und allen Südtirolern in punkto Mülltrennung ein gutes Zeugnis aus. Es werde viel getrennt und zudem auch sauber. Im Vorjahr z.B. konnte „comieco“ für die im Vinschgau gesammelten Papier- und Kartonabfälle 260.000 Euro zahlen. Im Vinschgau fallen übrigens pro Jahr ca. 6.000 Tonnen Abfälle (Restmüll und Sperrmüll) an. Rund 60% davon werden getrennt gesammelt und wiederverwertet. Die Menge an Tetra Pak dürfte sich laut Dietrich auf ca. 2% des Restmülls belaufen: „Wir rechnen damit, dass sich die Jahresmenge zwischen 120 und 130 Tonnen einpendeln wird.“ Zusätzlich zum ökologischen Aspekt kommt somit auch ein wirtschaftlicher hinzu, denn es müssen zwischen 120 und 130 Tonnen weniger an Restmüll zum Verbrennen nach Bozen gekarrt werden. Detail am Rande: die Bevölkerung hatte sich schon lange eine getrennte Tetra Pak-Sammlung gewünscht. sepp
Josef Laner