Gedenken an einen großen Mitbürger

Publiziert in 25 / 2016 - Erschienen am 6. Juli 2016
Vor 30 Jahren starb Franz Muther. Die Erinnerung an den Laaser Freiheitskämpfer und Vereinsgründer ist lebendiger denn je. Laas - Die Schützenkompanie Franz Muther unter Hauptmann Patrick Angerer hat es mit ihrer Namengebung festgeschrieben: Der Freiheitskämpfer, Menschenfreund, Gründer und Obmann zahlreicher Vereine, Franz Muther (1922 - 1986), darf in Laas nie vergessen werden. Zusammen mit den Abordnungen der beiden Vinschger Schützenbataillone Martin Teimer und Josef Stecher unter Major Peter Kaserer, mit der Musikkapelle, der Feuerwehr und dem Alpenverein haben die Laaser Schützen den 30. Todestag ihres Wiedergründers ganz besonders feierlich und bewegend gestaltet. Wie dem Einladungsschreiben zur Gedenkveranstaltung zu entnehmen war, wurden diesmal Muthers Verdienste als Vereinsgründer in den Vordergrund gerückt. Der ehemalige Alpenvereinsvorsitzende Luis Vonmetz wurde eingeladen, in seiner Gedenkrede diese Seite des großen Laasers Franz Muther zu würdigen. Nach dem Krieg habe Muther die Feuerwehr als ersten Verein in Laas wieder aufgebaut, sei ihr Kommandant und später Inspektor im Feuerwehrbezirk Untervinschgau geworden. Als Bergfreund lag es Franz Muther am Herzen, die Tätigkeit der Alpenvereinssektion Vinschgau auszuweiten und zu fördern. In der Gemeinde Laas mit ihren vielen italienischsprachigen Arbeitern sorgte er dafür, dass durch das Abspielen deutscher Filme der "katholische Arbeiterverein" KVW immer präsent war. Ganz besonders tat sich Muther aber bei der Wiedergründung der Schützen hervor. "Die Männer in Lodentracht mit den weißen Stutzen gaben dem Dorf Selbstbewusstsein", wird später sein Neffe Wilfried Stimpfl im Laaser Schützenbuch schreiben. Muther wurde nicht nur Hauptmann der Kompanie Laas, sondern auch Major des von ihm gegründeten Schützenbezirks Vinschgau und sogar Landeskommandantstellvertreter. Natürlich hatte Muther auch bei der Gründung einer Ortsgruppe der Südtiroler Volkspartei die entscheidende Rolle gespielt. Ortspfarrer Roland Mair erinnerte in seiner Predigt an die menschliche, sozial ausgerichtete Wertehaltung von Franz Muther, der trotz seiner Leidenszeit im Gefängnis vom 10. Juli 1961 bis Sommer 1967 keinen Hass- und Rachegefühlen nachhing, sondern sich als Mitglied des ersten Pfarrgemeinderates sehr viel für das Gotteshaus und das Altersheim einsetzte. Der abschließende Höhepunkt des 30. Gedenktages an Franz Muther wurde der Rückblick mit Bilderschau im Peerenstadel. Muthers Neffen Franz und ­Wilfried Stimpfl zeigten den ­Familien- und Vereinsmenschen Franz Muther in dessen geliebter Laaser Umgebung. Günther Schöpf
Günther Schöpf

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