Gruppenbild beim Empfang von Sieglinde Breitenberger Altstätter in Göflan.
Der Bezirksbäuerinnenrat (v.l.): Ingeborg Rettenbacher, Ingeborg Rechenmacher, Sieglinde Altstätter, Evi Köck und Angelika Janser
Die Familie Altstätter (v.l.): Schwiegertochter Magdalena, die Söhne Daniel und dahinter Markus, Sieglinde und Ehemann Georg mit Klein-Marie.
Die Familie Altstätter (v.l.): Schwiegertochter Magdalena, die Söhne Daniel und dahinter Markus, Sieglinde und Ehemann Georg mit Klein-Marie.

Für die Familie und für die Gemeinschaft

Sieglinde Breitenberger Altstätter mit Verdienstmedaille des Landes Tirol geehrt. Weitere Vinschger ausgezeichnet.

Publiziert in 15 / 2022 - Erschienen am 30. August 2022

Innsbruck/Göflan - Obwohl ihr das Leben keinen leichten „Rucksack“ mit auf den Weg gab, ließ sich Sieglinde Breitenberger Altstätter aus Göflan nie entmutigen. Ihr Einsatz für die Familie, speziell für den Sohn Daniel, der seit seiner Geburt im Jahr 1989 am Smith-Syndrom leidet, blieb ebenso ungebrochen wie ihr vielseitiges soziales Engagement. Am Hoch-Unser-Frauentag wurde Sieglinde zusammen mit 126 weiteren Persönlichkeiten aus Süd- und Nordtirol in Innsbruck mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet.

„Ausgeprägter Familiensinn und sozial engagiert“

Es war der Bezirk Vinschgau der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, der die Göflanerin für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte. Neben der Bezirksbäuerin Ingeborg Rechenmacher wurde der Antrag auch von Helga Mair Raffeiner (Ortsbäuerin von Göflan), Jutta Oberegger Mair (Ortsbäuerin von Schlanders), Thea Tappeiner Schwalt (Ortsbäuerin von Kortsch), Judith Gerstl Alber (Obfrau des Kirchenchors Göflan), Manfred Ratschiller (Obmann der Volkstanzgruppe Schlanders) und Kurt Gufler (Präsident des Pfarrgemeinderates Schlanders) mitgetragen sowie von Bürgermeister Dieter Pinggera und Monika Wielander, der Gemeindereferentin für Familie und Soziales. Sieglinde, geboren 1961, hat seit jeher einen ausgeprägten Familiensinn. Schon als Jugendliche war sie als Erstgeborene mitverantwortlich für ihre 4 Geschwister, die Großeltern, eine Ziehschwester und zeitweise auch für halbverwaiste Kusinen. Sieglinde wurde Friseurin und engagierte sich schon in der Jugendzeit in Vereinen, wie zum Beispiel in der Volkstanzgruppe Schlanders. Nach der Heirat mit Georg Altstätter kam 1987 Sohn Markus auf die Welt. Zwei Jahre später wurde Daniel geboren, bei dem alsbald ein seltener Gendefekt festgestellt wurde. Das Leben mit der Behinderung von Daniel war und ist schwierig.

Immer für den Sohn gekämpft

Die Familie hat immer für ihren Sohn gekämpft, wobei Sieglinde stets an vorderster Front stand. Daniel hat viel gelernt. Er ist liebenswürdig und nett, braucht aber aufgrund seiner Unselbstständigkeit viel Geduld, Grenzen, Zuwendung, Einsatz und sehr viel Fürsorge. Trotz dieser Mühen half Sieglinde auch bei ihren Eltern mit, als die Mutter ein Pflegefall wurde. Nicht tatenlos blieb sie auch bei der Betreuung ihres benachteiligten Bruders Reinhard. Auch um die Schwiegermutter, die kürzlich gestorben ist, hat sich Sieglinde gekümmert. Nun ist ihr Schwiegervater, der sehr gebrechlich ist, auf ihre Hilfe angewiesen ist. Groß war die Freude, als unlängst die erste Enkeltochter geboren wurde.

In vielen Vereinen tätig

Zusätzlich zu ihrem Wirken in der Familie hat Sieglinde auch das ehrenamtliche Engagement bis heute nie aus den Augen verloren. So ist sie zum Beispiel Mitglied des Göflaner Kirchenchors „St. Martin“, und zwar schon seit der Gründung im Jahr 1985. Außerdem hilft Sieglinde bei der Erstellung des Programms für die Gotteslobsängerinnen und -sänger bei den Sonntagsgottesdiensten mit, bringt sich als Mitglied des Pfarrgemeinderates bei liturgischen Tätigkeiten ein, gestaltet die Schulmessen mit und ist auch bei der Organisation und Durchführung der Sternsingeraktion in Göflan behilflich. Von 1995 bis 2014 war sie im Ortsausschuss der Bäuerinnenorganisation tätig, während einer Periode als Ortsbäuerin-Stellvertreterin. Besonders gefreut haben sich Sieglinde und ihre Familie über den schlichten und netten Empfang, mit dem der Bezirksausschuss der Bäuerinnen die frisch gebackene Trägerin der Verdienstmedaille unmittelbar nach der Rückkehr von Innsbruck in Göflan überraschte.

Weitere Persönlichkeiten ausgezeichnet

Mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet wurden am 15. August noch weitere Persönlichkeiten aus dem Vinschgau, und zwar Johann Telser aus Tanas (Verdienste um die Dorfgemeinschaft und das Feuerwehrwesen in Tanas: Kommandant, Bezirksfeuerwehrinspektor und Mitglied im Landesfeuerwehrausschuss, langjähriger Verwaltungsrat der Eigenverwaltung Bürgerlicher Nutzungsrechte, Mesner in der Pfarrei Tanas) und Hubert Schöpf aus Reschen (Verdienste um das Feuerwehrwesen in Reschen: Kommandant der FF Reschen, langjährige Mitgliedschaft im FF-Bezirksausschuss, Fraktionsvorsteher Reschen, Vorstand im Pfarrgemeinderat). Mit der Lebensrettungsurkunde 2022 geehrt wurden - stellvertretend für insgesamt 16 Bergretter der Bergrettung CNSAS Martell und der Bergrettung BRD/AVS Martell - David Lee, Roman Eberhöfer, Konrad Holzknecht und Paul Platzer. Die Bergrettungskräfte hatten am 27. März 2022 bei einer schwierigen und gefährlichen Spaltenrettung am Cevedale einen Mann aus Deutschland geborgen und damit gerettet.

Josef Laner

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