Feierlicher Einzug der Musikkapelle Schluderns.
Freuten sich über eine gelungene Feier (v.l.): Alois Spechtenhauser (Pfarrvermögensratsmitglied), Karin Thöni, Werner Mair, Heiko Hauser, Mesner Eduard Spiss und Pfarrhäuserin Luise Ritsch.
Die vier Katakombenheiligen.

Freudentag für Schludernser Gläubige

Kirchenfassade und Dach, Katakombenheilige sowie Urnengräber gesegnet.

Publiziert in 19 / 2024 - Erschienen am 22. Oktober 2024

SCHLUDERNS - Der 13. Oktober war ein Freudentag für alle Gläubigen in Schluderns. Gleich mehrere Segnungen standen bei der Pfarrkirche zur Hl. Katharina auf dem Programm: So wurden die Fassade restauriert und das Dach neu eingedeckt, neue Urnengräber errichtet und die Katakombenheiligen im Inneren der Kirche restauriert. „Viele Bürgerinnen und Bürger von Schluderns wussten, dass im hinteren Altar Heilige ausgestellt sind, jedoch wenige wissen, dass es sich um Katakombenheilige handelt“, sagte Bürgermeister Heiko Hauser. Bei den Katakombenheiligen St. Theodorius, St. Benedictus, St. Victorius und St. Fidelis handle es sich um „Märtyrer der frühen Zeit“, die sich für den Glauben eingesetzt haben, wie Pfarrer Werner Mair erklärte. Da sich die Reliquien in einem schlechten Zustand befanden, habe der Gemeinderat gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat entschieden, dass sie über das Leader-Programm 14-22 restauriert werden sollen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 165.000 Euro, 80 Prozent wurden durch das Leader-Projekt beigesteuert, um die Restfinanzierung kümmerte sich die Gemeinde. Die Arbeiten wurden im Sommer abgeschlossen. „Man hatte fast schon Angst vor den Heiligen. Und das soll nicht sein“, wies Heiko Hauser auf den schlechten Zustand hin.

„War nicht mehr wasserdicht“

Ebenfalls erfolgreich restauriert wurden Kirchendach und Kirchenfassade. „Mesner Arthur Pfeifer hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Kirchendach nicht mehr wasserdicht ist und dass Ziegel bei starkem Wind immer wieder herunterfallen, aufgrund dessen hat man aus Sicherheitsgründen beschlossen, das Kirchendach und die Kirchfassade zu restaurieren“, erklärte der Bürgermeister. Die gesamten Dachflächen wurden neu eingedeckt. Die Kosten beliefen sich auf mehr als 460.000 Euro, über 335.000 davon stemmte die Gemeinde, die Restfinanzierung erfolgte durch das Land sowie durch Sponsoren und private Spender. Der Betrag könnte sich aufgrund noch ausstehender „Fledermaus-Arbeiten“ noch etwas erhöhen. Neben dem Landes-Denkmalamt hatte sich auch das Landesamt für Natur an den Arbeiten beteiligt. Dies deshalb, weil Fledermäuse bereits seit vielen Jahren ihr Sommerquartier im Dachboden der Kirche beziehen. Um den Fortbestand der seltenen Tiere – es handelt sich um Große Hufeisennasen, eine in Europa streng geschützte Art – zu sichern, wurden unter anderem spezielle Einfluglöcher errichtet und unter dem Dachgebälk zwei beheizbare Brutnester angebracht. Diesen Sommer waren die Fledermäuse jedoch nicht in der Kirche zu Gast, sondern in der Churburg. Um sie wieder in den Dachboden der Kirche zu lotsen, sind Anpassungsarbeiten angedacht, so etwa die Erweiterung der Einfluglöcher.

Arbeitsgruppe befasste sich mit Urnengräbern

Gesegnet wurden auch die neuen Urnengräber. „Die Gemeinde Schluderns machte sich schon seit einigen Jahren Gedanken, wie man das Platzproblem beim Friedhof lösen könnte. Aufgrund dessen hat man eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit dieser Thematik befasst hat und  zum Schluss gekommen ist dass man eine Urnenwand errichten sollte“, erinnerte Heiko Hauser. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe, Heiko Hauser, Peter Trafoier, Karin Thöni, Christian Messmer, Martha Tschenett, Helga Stocker, Magdalena Sapelza, Anita Tscholl (Hospizbewegung Vinschgau), Karl Ruepp, Robert Ruepp, David Bertoldin sowie Architekt Jürgen Wallnöfer, haben sich intensiv mit dem Thema Urnenbestattung auseinandergesetzt und die Urnenwand geplant und realisiert. Die Kosten der Arbeiten beliefen sich auf über 150.000 Euro und wurden vollständig von der Gemeinde finanziert. Bürgermeister Hauser bedankte sich bei allen Firmen und allen weiteren Beteiligten, Pfarrer Werner Mair nahm die Segnungen vor.

Michael Andres

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