Flughafenspaltung
Publiziert in 23 / 2016 - Erschienen am 15. Juni 2016
Nicht wenige fühlten sich hin- und hergerissen – gerade wenn sie bei ihrer Entscheidung für das Flughafen-Referendum die Argumente beider Seiten unvoreingenommen berücksichtigten und nicht nur die
Ja/Nein-Broschüre aufmerksam studierten. Nicht neu war dabei, dass es die Befürworter in Fällen wie diesen oft leichter hatten, sich darzustellen und in der Öffentlichkeit aufzutreten. Progressiv, weltoffen, positiv: Das macht sich immer gut. Die Ablehner hingegen umwehte der Hauch der Nein-Sager, der Verhinderer und Unfortschrittlichen, die mit zu vielen „könnte“ und „möglicherweise“ umherwerfen mussten. Noch erwähnenswerter ist allerdings die Bildsprache der Befürworter. Zuerst ein Kleinflugzeug haltendes Kind auf den Schultern eines Guck-in-die-Luft-Vaters, dann ein ausfaltbares Werbeblatt mit einem Flughafen-Wimmelbild samt drolligen Figuren und lustigen Situationen. Sollte das unterhaltsame PR für eine infantile Zielgruppe sein? Oder lautete die Botschaft einfach: Der Bozner Flughafen ein kindlich-unschuldiges Unternehmen? Ich bin schon gespannt, wie es jetzt weitergeht. z
Christian Zelger