Generalsekretär Urban Rinner und Präsidentin Roselinde Gunsch

EVi muss noch warten

Publiziert in 21 / 2024 - Erschienen am 19. November 2024

Schlanders -  Es war der 6. Punkt der Tagesordnung, der bei der jüngst stattgefundenen Sitzung des Bezirksrats warten musste und zwar der „Beitritt der Bezirksgemeinschaft Vinschgau als Mitglied der ‚Erneuerbaren Energiegemeinschaft EVi Genossenschaft‘ mit Sitz in Schlanders und Genehmigung der Statuten“. Zur Erinnerung: Der am 25. März 2024 gegründeten Energiegemeinschaft - „EVi“ (Energie Vinschgau) gehören alle 13 Gemeinden der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sowie Naturns und Plaus an. Neben den einzelnen Gemeinden, wo die Zustimmungen durch die Gemeinderäte erfolgten, war nun auch die Bezirksgemeinschaft an der Reihe. Den Stopp regte der Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba nach Erhalt einer Rückmeldung des Rechnungshofes an. „Wir als Gemeinden haben den Beschluss für den Beitritt gemacht und wie vorgesehen an den Rechnungshof geschickt. Man muss jedoch noch einige Anpassungen in den Statuten machen“, erklärte er die erst kurz vor der Bezirksratssitzung erhaltene Meldung. Für die anderen Gemeinden dürfte  dasselbe Feedback seitens des Rechnungshofes folgen. Urban Rinner, der Generalsekretär des Bezirksrats, erklärte, dass es wohl ausreiche, „die Argumentation bei den bemängelten Punkten zu vertiefen“, und wohl kein eigener neuer Beschluss nötig sei. Es handle sich keineswegs um ein generell negatives Gutachten, es müssten lediglich einige Aspekte was den Beitritt der öffentlichen Körperschaften betrifft – wobei es sich stets um mit viel Bürokratie verbundene Vorgehen handelt – genauer erklärt werden. Der Bezirksrat entschied sich dafür, den Punkt zu vertagen und für alle Gemeinden neu anzupassen. Genehmigt wurden einige Änderungen am Haushaltsvoranschlag 2024-2026. So konnten weitere Beiträge die kamen, eingebaut werden. Erfreut zeigte sich die Präsidentin des Bezirksrats Roselinde Gunsch, dass dank des Kleinprojektefonds Italien-Schweiz nun einige kleinere Projekte gestartet werden können. Beim Kleinprojektefond handelt es sich um ein Pilotprojekt, für das rund 2 Millionen Euro zur Verfügung stehen, 1,6 Millionen davon für Investitionen. Auch der definitive Beitrag für die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft ist eingetroffen, „wir erhalten hierfür rund 11.165.000 Euro“, erklärte Urban Rinner. Genehmigt wurde auch der Punkt „Neufestsetzung der Amtsentschädigungen der Verwalter der Bezirksgemeinschaft Vinschgau“. 2013 war die Entschädigung um rund 7 Prozent gekürzt worden. Nun sollte sie um 8 Prozent erhöht werden. Der Latscher BM Mauro Dalla Barba rechnete vor, dass hiermit die Inflation bei weitem nicht gedeckt ist.

Natura 2000 sorgt für Besorgnis 

Besorgt zeigte sich der Marteller Bürgermeister Georg Altstätter am Ende der Sitzung hinsichtlich der EU-Vorhaben in Sachen Natura 2000. Dabei handelt es sich um ein Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union. Weite Teile des Gebiets im Martelltal zählen nicht nur zum Nationalpark Stilfser Joch sondern auch zu Natura 2000. Die Regelungen in Italien könnten hinsichtlich eines Verfahrens der EU verschärft werden, hier müsse interveniert werden, da es ohnehin bereits viele Beschränkungen im Martelltal gibt und diese nochmals größer werden könnten. 

Michael Andres

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