Am 29. Juni wurde der 70-minütige Film „Erinnerungen an damals - Göflaner Zeitzeugen erzählen“ auf dem Kulturhausplatz in Schlanders gezeigt.
Im Bild (v.l.): Gudrun Warger, die Vorsitzende des Bildungsausschusses, mit Brigitte Maria Pircher, Kurt Tappeiner, Erhard Alber und Alfred Habicher.

„Erinnerungen an damals“

Publiziert in 12 / 2023 - Erschienen am 4. Juli 2023

Göflan/Schlanders - Ein einzigartiges Filmdokument haben die aus Göflan stammende Oberschullehrerin Brigitte Maria Pircher und der Amateurfilmer Alfred Habicher im Auftrag des Bildungsausschusses Schlanders und der Fraktionsverwaltung von Göflan geschaffen. In 13 Interviews, geführt von Brigitte Maria und gefilmt von Alfred, warten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Göflan mit „Erinnerungen an damals“ auf. In der Einleitung führen der Fraktionspräsident Kurt Tappeiner und sein langjähriger Vorgänger Erhard Alber kurz in die Geschichte von Göflan ein. Erstmals schriftlich erwähnt wird Göflan in einer lateinischen Urkunde von 1212 als „Gevelanum“ (römisches Landgut). Schwer getroffen wurde Göflan beim Ausbruch des Haidersees im Jahr 1855. Häuser, Felder und sogar die Dorfbrücke wurden zerstört, viele Menschen gerieten in Not. Der Wiederaufbau hat das Dorfbild stark verändert. Die Göflaner machten sich die Wasserkraft aber auch zunutze, man denke an die Mühlen, Sägen, Gerbereien oder Schmieden. Unzertrennbar verbunden ist die Geschichte von Göflan seit Jahrhunderten auch mit dem Marmorabbau. In ihren Erzählungen lassen die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen das Filmpublikum in längst vergangene, zum Teil schon vergessene, große und kleine Begebenheiten und Ereignisse, lustige wie traurige, eintauchen. Auch an das mitunter harte Alltagsleben von einst wird erinnert. Oswald Astfäller zum Beispiel, Jahrgang 1928, erzählt von der Katakombenschule während des Faschismus, vom Schmuggeln und seiner Arbeit als Tischler, die er seit 1953 bis heute ausübt. 

Nur „Korn, Woaz und Marilln“ 

Magdalena Oberhofer Wwe. Hofer, geboren 1934, erinnert an die Zeit, als es in Göflan nur „Korn, Woaz und Marilln“ gab und keine Apfelbäume. Dass man früher vor dem „Berggehen“ den Gottesdienst besuchte und beim Mühlbach die Wäsche „schwenzte“, weiß Martha Tappeiner Wwe. Kuntner (Jahrgang 1938) zu erzählen. Keine Zeit zum Besuch des Kindergartens hatte Josef Gamper, geboren 1938, weil er dem Vater beim „Ausmisten“ helfen musste. Gamper war der erste Biobauer bei der GEOS und hat in Göflan jahrzehntelang mit seiner Mutter ein Lebensmittelgeschäft geführt.

Skifahren auf den Göflaner Wiesen

Arnold Stecher, geboren 1938, erzählt, wie er in der Kindheit mit Nachbarskindern in den Städeln „Versteckelus“ spielte, „spickerte“ und im Winter auf den Göflaner Wiesen mit selbstgebastelten Brettern Ski fuhr. Auch Annalies Alber Steiner (geb. 1943), Elmar Dietl (geb. 1953), Erhard Alber (geb. 1962), Herbert Mair (geb. 1945), Kurt Tappeiner (geb. 1953), Monika Dietl Wwe. Pircher (geb. 1943), Martin Oberdörfer (geb. 1962) und Vinzenz Alber (geb. 1945) haben der Interviewerin viele besondere „Erinnerungen an damals“ anvertraut. Erstmals öffentlich gezeigt wurde das gemeinsame Filmprojekt des Bildungsausschusses und der Fraktion am 9. Juni vor weit über 200 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Turnhalle in Göflan. Gut besucht war auch die Vorführung am Abend des 29. Juni, als der Film auf Einladung von Schlanders Marketing, der Gemeinde Schlanders, des Kulturhauses, des Bildungsausschusses und der Fraktion Göflan als dritte und letzte „Movie Night“ im Freien auf dem Kulturhausplatz in Schlanders gezeigt wurde.

Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.