Im Bild (v.l.): Philipp Achammer, der Preisträger Sven Sachsalber, Sabine Gamper, Beate Palfrader und Luis Frank.

„Er geht konsequent seinen Weg“

Publiziert in 31 / 2019 - Erschienen am 17. September 2019

Glurns - Im freundlichen Ambiente des Gemeinschaftsgartens vor der Stadtmauer neben dem Schluderns Tor in Glurns wurde am 15. September der Paul-Flora-Preis 2019 vergeben. „Es ist für unser Stadtl eine Ehre und Freude, dass es diesen Preis gibt und dass er heuer wieder in Glurns verliehen wird,“ freute sich Bürgermeister Luis Frank. Der aus Laatsch stammende und in New York arbeitende und lebende Künstler Sven Sachsalber sei ein „passendender Preisträger.“ Sachsalber, geboren 1987, hat nach dem Abschluss der Sportoberschule in Mals zunächst in Bologna Betriebswirtschaft und Sprachen studiert und dann ein Masterstudium am „Fine Arts Royal College of Art London“ absolviert. 2014 gewann er den New York Art Price. Sachsalber zeichnet, malt und lässt immer wieder mit originellen Performances aufhorchen. Besondere Aufmerksamkeit erregte er 2014 mit seiner Ausstellung im Palais de Tokyo in Paris, wo er den Ausstellungsraum mit einem Heuhaufen füllte und darin während der Ausstellungsdauer eine Nadel so lange suchte, bis er sie fand. „Sven Sachsalber arbeitet seit vielen Jahren konsequent an einem vielschichtigen Werk, in welchem er sich anhand unterschiedlicher medialer Zugänge (häufig Zeichnung, Performance und Video) mit den Rahmenbedingungen unserer Kultur auseinandersetzt“, heißt in der Begründung der Jury für die Preisverleihung. Sachsalber gehe konsequent einen eigenen, nicht immer konformen Weg, „abseits jeglicher Vermarktungslogik.“ Seine Kunst sei „schön und störend zugleich“, sagte die Kunsthistorikerin Sabine Gamper in ihrer Laudatio. Sachsalber beschäftige sich aus seiner distanzierten New Yorker Perspektive immer wieder mit seiner Heimat und beobachte bestimmte Entwicklungen kritisch. Offiziell überreicht haben dem Künstler den mit 10.000 Euro dotierten Preis die Kulturlandesräte Philipp Achammer und Beate Palfrader, die in ihren Grußworten die Werke des Künstlers würdigten. Mitgestaltet wurde die Preisverleihung von der Musikkapelle der Stadt Glurns und Ingrid Hora, der Trägerin des Paul-Flora-Preises 2018. Hora hatte mit der Kapelle eine Performance arrangiert. Der Paul-Flora-Preis wird seit 2010 in Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora abwechselnd in Tirol und Südtirol vergeben. Mit der Auszeichnung wollen die zwei Länder hervorragende Leistungen junger Tiroler und Südtiroler Künstler/innen in der zeitgenössischen bildenden Kunst würdigen. Im Anschluss an die Preisverleihung, zu der zahlreiche Kunstschaffende aus nah und fern gekommen waren, lud der Bürgermeister zu einem Umtrunk ein, den die Bürgergenossenschaft „da“ vorbereitet hatte, sowie zu einer Stadtführung, bei der man sich auf die Spuren von Paul Flora machte.

Josef Laner

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