Die Note „ausgezeichnet“ für (von links) die Senn Florian Platter (Kortscher Alm, gleichzeitig Tagessieger), Dominik Paulmichl (eine Vertretung der Brugger Alm), die Sennin Manuela Blaas (Matscher Kuhalm) mit Tochter und Almobmann Roman Frank sowie Annemarie Kaser (Südtiroler Sennereiverband) und Direktorin Monika Aondio.
„Ausgezeichnet“ für die zwei Ziegenkäse der Senninen Kordula Gstrein (Schlanderser Alm) und Birte Adomat (Ochsenberg Langtaufers) (zweite und dritte von links) mit Bertram Stecher (links), Annemarie Kaser, Monika Aondio und Markus Joos (Bezirksamt für Landwirtschaft).
Der Käsesommelier Martin Griesser gehörte erstmals zur 14-köpfigen Jury und sparte nicht mit Komplimenten.
Auch die bäuerlichen Funktionärinnen und Funktionäre beteiligten sich an der Alpkäseverkostung: Theodor Spiess (Seniorenvereinigung Taufers i. M.), SBB Bezirksobmannstellvertreter Heinrich Thöni, Karolina Spiess und Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner.
Die Geschwister Katrin und Adrian Pinggera sorgten für flotte Musik während der Prämierung.
15 Kuhalmen, darunter 10 aus dem Vinschgau, erhielten die Note „sehr gut“.
Viel Publikum aus dem Vinschgau und darüber hinaus war angereist, um der Alpkäseprämierung beizuwohnen.

Ein Kompliment für Leidenschaft und Passion

Almwirtschaft funktioniert nur, wenn alle an einem Strang ziehen! Bei der 13. Alpkäseverkostung ging der Alpkäse von Florian Platter von der Kortscher Alm als Tagessieger hervor.

Publiziert in 18 / 2024 - Erschienen am 8. Oktober 2024

Burgeis - Das Kompliment für Leidenschaft und Passion kam von Käsesommelier Martin Griesser, der erstmals als Jurymitglied bei der Südtiroler Alpkäseverkostung an der Fürstenburg teilnahm. Gemeinsam mit 13 weiteren Jurymitgliedern aus der Schweiz, Nord- und Südtirol und erstmals darunter auch eine Sennin und ein Vertreter der Alm-Obleute, bescheinigte der Käseexperte dem Rohmilchkäse ein äußerst hohes Niveau mit eigenem Charakter. 38 Milchviehalmen aus dem Vinschgau, aus Südtirol und aus Nordtirol hatten sich der Fachjury gestellt, um ihr Produkt auf seine äußere und innere Beschaffenheit, Textur, Elastizität des Teiges sowie auf seinen Geschmack und Geruch bewerten zu lassen. Das Ergebnis einer Verkostung sei immer eine Momentaufnahme eines einzelnen Käselaibes und widerspiegle nicht immer die Arbeit und das Ergebnis eines ganzen Almsommers, so Bertram Stecher vom Südtiroler Sennereiverband. Es sei auch immer Glück bei der Auswahl des Produktes für die Verkostung notwendig. Zum Almsommer bemerkte Bertram Stecher, dass es wieder eine kurze, intensive Almzeit mit viel Arbeit für alle Beteiligten gewesen sei. „Almwirtschaft funktioniert nur, wenn alle am selben Strang ziehen“, so Stecher. Auch das Jurymitglied Kurt Klotz aus Schluderns bestätigte aus eigener Erfahrung, dass es viele positive Faktoren benötige, um ein gutes Produkt aus Rohmilch herzustellen.

130.000 Kilo Käse, 15.000 kg Butter

Die Ausbeute auf den Vinschger Kuhalmen in diesem Sommer klingt hoch, beträgt jedoch nur 1 Prozent der gesamten Südtiroler Milchverarbeitung im Jahr, so Markus Joos, der nach der Begrüßung durch Direktorin Monika Aondio und einem Ziachorgelstück der Geschwister Pinggera einen kurzen Überblick über den Auftrieb 2024 gab. Mit knapp 1.400 Kühen pro Jahr sind die Auftriebszahlen zwar konstant geblieben, die extreme Streuung trifft jedoch durchschnittlich 2,3 GVE auf knapp 600 landwirtschaftliche Betriebe. Es sei kein tendenzieller Rückgang der Milchviehalpung im Vinschgau festzustellen. Auf zwei Almen im Vinschgau (Ochsenberg und Schlanderser Alm) werde auch Ziegenmilch verarbeitet. Auf 13 Almen finde eine regelmäßige touristische Nutzung statt. Der Leiter des Bezirksamtes für Landwirtschaft gratulierte den teilnehmenden Almen an der Käseolympiade von Galtür (siehe eigenen Bericht). Markus Joos verschwieg nicht die Problembereiche auf den Gemeinschaftsalmen: ständiger Anpassungsbedarf an die sanitär-hygienischen Vorschriften, fehlende Arbeitskräfte bei der Weidepflege, häufiger Personalwechsel auf den Almen, tendenzieller Rückgang in der Almbewirtschaftung, der Klimawandel und schwierigere Käselagerung auf der Alm durch die steigenden Temperaturen.

Florian Platter von der Kortscher Alm zum Tagessieger gekürt

Gespannt wartete das Publikum auf die Entscheidungen der Jury, die von Markus Joos verlesen wurde. Die Note „sehr gut“ erhielten die Obisell Alm/Riffian, die Mangitz/Taufers i. M., die Stilfser Alm, die Timmels Alm, Passeier, die Mariolbergalm, die Alpe Lawens, Ladis, die Aifner Alm, Kaunerberg, die Äußere Schwemmalm, Ulten, die Arunda Alm, Schleis, die Alpe Gamperthun, die Mitteralm, Taufers i. M., die Adler Alm, Prettau, die Melager Alm, Langtaufers, die Planeiler Alm und die Kaproner Alm. Groß war die Freude bei den drei Preisträgern Matscher Kuhalpe, Brugger Alm, Burgeis und die Kortscher Alm über die Note „ausgezeichnet“.
Die Bewertung „ausgezeichnet“ erhielten auch die beiden Ziegenkäse von Birte Adomat (Ochsenberg Langtaufers) und Kordula Gstrein (Schlanderser Alm). Der Publikumspreis ging an die Kreuzwiesen Alm, Lüsen, ex equo folgten die Tauernalm, Ahrntal und die Vivana Alm, Graun.

Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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